DT 86 72

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English Translation

____________ BACK IN BLACK _____________

Schwarze Löcher besitzen die unangenehme
Eigenschaft,  dass  sie  eine  kritische
Grenze  aufweisen,  deren  Überschreiten
jegliches Entkommen unmöglich macht. Was
die  Astrophysik  als  das Überschreiten
des  Ereignishorizonts bezeichnet,  wird
im gesellschaftlichen und  sozialen  Zu-
sammenhang  oft  als  das "Fallen in ein
Loch" bezeichnet.

Das Jahr 1998 ließ mich nun in ein  sol-
ches Loch fallen, sodass ich aus persön-
lichen Gründen aufhörte,  für die Rubrik
"Astronomie"  unter dem Pseudo  "Sky Ob-
server"  zu  schreiben.  Es zeigte sich,
dass  nicht  nur  Raum und Zeit imstande
sind sich zu krümmen, sondern auch indi-
viduelle, soziale Netzstrukturen.

Ganz analog zur  Astrophysik  ist  dabei
das  Ausmaß  dieser Verzerrung entschei-
dend dafür, ob der Fall zum "One-Way-Er-
eignis"  wird.  Bei mir war es nicht der
Fall;  Schwarze Löcher weisen diesbezüg-
lich andere Konditionen auf.

    Keine Angst vorm Schwarzen Mann

Schwarze Löcher zählen  mit  Abstand  zu
den großen Kuriositäten des Universums.
Oft  markieren  sie das Ende einer Ster-
nenbiografie  und  werden  somit von den
Astronomen als das Resultat eines  "Gra-
vitationskollaps" gedeutet. Entscheidend
für  die Entwicklung eines Sterns bis zu
einem Schwarzen Loch ist die gravitative
Ausgangsposition. Adipöse Sterne, die am
Ende  ihrer  Entwicklung noch eine Masse
von ca. 3,2 Sonnen  aufweisen,  besitzen
die besten Voraussetzungen.  Andere Aus-
gangspositionen führen zu unterschiedli-
chen Endzeitszenarien.

So  entwickeln  sich  Sterne mit weniger
Masse zu "Weißen Zwergen"  bzw. "Neutro-
nensternen".   Unsere  Sonne  wird  sich
schließlich  in  ferner Zukunft zu einem
"Roten Riesen" aufblähen  und  dann  als
"Weißer Zwerg" langsam auskühlen.

Das Kollabieren von Massen über 3,2 Son-
nen endet schließlich als "Singularität"
und  ist  mit einer Explosion des Sterns
verbunden (Supernova, siehe auch dt#32).
Hierbei werden die äußeren Schichten des
Sterns abgestoßen,  wobei  das  Sternen-
innere immer weiter zusammenfällt.

Die Singularität bezeichnet letztendlich
einen  Punkt  mit unendlicher Dichte und
kann mathematisch  vorausgesagt  werden,
ist jedoch physikalisch nicht mehr fass-
bar  (angemerkt sei,  dass sich die hier
dargelegte   Physik   insbesondere   auf
"klassische"  Schwarze Löcher ohne Dreh-
bzw. Rotationsmoment bezieht.).

Schwarze Löcher  weisen  aufgrund  ihrer
gewaltigen Massen eine enorme  Entweich-
geschwindigkeit auf,  die auch unter dem
Terminus  Fluchtgeschwindigkeit  bekannt
ist.  Hält  sich  hier  auf der Erde die
Fluchtgeschwindigkeit derart in Grenzen,
dass Raketen mit chemischem Antrieb z.B.
den Mond erreichen können,  so kann noch
nicht einmal das Licht (ca.300.000 km/s)
ein Schwarzes Loch verlassen.  Die Gren-
ze, von der aus weder Strahlung noch Ma-
terie  das Schwarze Loch verlassen kann,
wird von den Astrophysikern  schließlich
als Ereignishorizont bezeichnet.

Die theoretischen Überlegungen zum Thema
Schwarze Löcher sind  sehr  ausdifferen-
ziert,  sodass ich am Beispiel des klas-
sischen Schwarzen Lochs nur  Grundlegen-
des ansprechen wollte.  Neben  stellaren
Schwarzen Löchern  postuliert  man  bei-
spielsweise  auch  quasare,  primordiale
und  extrem  kleine  bzw. große Schwarze
Löcher.

Der englische Astrophysiker Stephen Haw-
king  zieht sogar die Möglichkeit in Be-
tracht,  dass  Schwarze Löcher  "verdam-
pfen"  können  (Hawking Strahlung).  Und
nicht zu vergessen sind die so genannten
Wurmlöcher, die bereits in der dt#31 Be-
achtung fanden und ebenfalls den  eukli-
dischen Raum (3 Dimensionen) ad absurdum
führen.


Ganz in traditioneller Weise  möchte ich
auch jetzt wieder das Thema der nächsten
dt ankündigen.  Da ich der werten Leser-
schaft auch nach über 10 Jahren noch ein
Thema  schuldig  bin, werde ich über den
Meteoritenschauer  vom 17. November 1998
berichten (angekündigt in der dt#33)!
Wer möchte, kann bis dahin unter

           www.starrybyte.de

(Artikel)  in alten dt-Texten der Astro-
Corner stöbern!



Sky Observer





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