DT 86 63

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    G R A N D  M O N S T E R  S L A M
    G R A N D  M O N S T E R  S L A M

            REVIEW BY SPIDER

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GRAND MONSTER SLAM

VORGESCHICHTE
Ein   wunderschöner,  sonniger  Sonntag,
Ende  der  90er Jahre: Flohmarkt. Es ist
kurz  nach  10  Uhr, genug Zeit also zum
Stöbern,  bis gegen Mittag der große Be-
sucheransturm kommt. Meine "Kriegskasse"
ist  gut gefüllt und ich bin voller Vor-
freude  auf das, was mich vielleicht er-
warten  könnte.  "Praktischerweise"  bin
ich  auch  ohne Freundin unterwegs, eine
"Ablenkung"  durch abfällige Bemerkungen
wie z.B. "Was willst du damit?","Hast du
nicht  schon genug Computer zuhause rum-
stehen?","Du  hast  doch eh keinen Platz
mehr!" usw. usw. sind schon mal komplett
ausgeschlossen. So gesehen also die bes-
ten  Voraussetzungen  für  mich, in Ruhe
auf  die "Jagd" zu gehen und massenweise
Schätze  nach Hause zu tragen (am aller-
liebsten einkaufswagenweise)...!

Doch mein Glück scheint mich zunächst im
Stich  zu  lassen:  Computer werden zwar
zur  Genüge feil geboten, aber alles nur
PCs,  nichts wirklich interessantes. Ich
durchwühle   zahlreiche  Schachteln  und
Kisten - nichts, Fehlanzeige. Au Backe!
Sollte  dieser  Flohmarkt  wirklich  der
erste seit langem ohne C64-Stuff sein?
Das wäre ja SCHRECKLICH! Wie grausam!
Meine  Verzweiflung  steigt,  nach einer
Stunde  mühseligen  Suchens  endlich ein
kleiner   Lichtblick:  Auf  einem  Stand
neben  so einer Klamotten-Tante entdecke
ich  eine  alte  Atari-Konsole, mit zwei
dazugehörigen Joypads und ca. 20 Spiele-
modulen.  Ein  C64  wäre mir zwar lieber
gewesen,  aber egal - ich frage trotzdem
spaßhalber nach dem Preis: 5 DM all in!
Ich  kann nicht wirklich widerstehen und
so landet die Konsole mit Zubehör in dem
Einkaufswagen.  O.k., das war doch schon
mal  ein  Lichtblick!  Doch  das  Bangen
bleibt,  die "Angst", kein C64-Futter zu
finden  nimmt  wieder Raum ein. Nur noch
wenige Stände sind übrig... Ich bin kurz
davor zu resignieren als ich endlich DIE
Entdeckung  des Tages mache: Ein Pärchen
etwas  abseits  von den meisten Ständen,
ist  gerade dabei, ihren Tisch abzubauen
und  die ersten Kartons ins Auto zu ver-
stauen.  Und  auf  einer  dieser Kartons
steht  ganz groß "C64" drauf! So schnell
und  so unauffällig wie möglich eile ich
auf  deren  Stand zu und versuche, einen
Blick  in  die Schachtel zu werfen. WOW!
Die ist ja randvoll mit Disks, C64 etc.!
Anscheinend kommt mir der Sabber aus dem
Mund  bzw.  die  Geräusche,  die ich vor
Entzückung  mache,  sind  zu  auffällig,
denn  der Ehemann unterbricht seine Ein-
und Abbauaktion und kommt auf mich zu:
"Ist  evtl.  etwas dabei, was dich inte-
ressiert?"  "Ich äh, ja schon äh, na ja,
ich äh...was kostet denn die Kiste?"
"Für  20  DM  kannst du alles mitnehmen,
bin  froh,  wenn  ich  es los habe. Seit
Monaten  schleppen  wir  es mit uns rum,
aber  gekauft hat bisher niemand irgend-
etwas.  Nimm  es mit, sonst werfe ich es
weg!"  "Aha. Na dann..." Mehr bringe ich
nicht heraus. Wegwerfen? Der spinnt doch
toal! Das MUSS unbedingt verhindert wer-
den!  Ich  lege 20 DM auf den Klapptisch
und  verdufte,  bevor  es  sich der Kerl
anders  überlegt.  Wahnsinn! Was für ein
Schnäppchen,  das  Zeug ist weitaus mehr
wert. Aber mir soll es recht sein...
Ich  haste  zu  meinem  Auto, bringe den
Einkaufswagen  zurück  und  verschwinde.
Na  also!  Geht  doch! Jetzt aber nichts
wie nach Hause! Yippie!!!!

Zuhause  angekommen wird erst einmal ein
Bier geköpft, dann der große Augenblick:
Die  Schachtel wird geleert. Tja und der
Inhalt hat es wahrlich sehr in sich: Ein
C64-II mit 1541-II, Final Cartridge III,
Action Replay MKVI, 2 Diskboxen, 2 Joys-
ticks (Competition-Pro Mini, Quickshot),
64er-Hefte und zahlreiche Originale.
Eines  davon  fiel  mir gleich ins Auge:
GRAND MONSTER SLAM. Cool! Das letzte Mal
als  ich  dieses  Spiel  spielte war ich
noch  ein  kleiner Teenager. Später habe
ich  es  mal  an  einen Freund verleihen
(um es anschließend nie wieder zurück zu
bekommen!).  Tja,  so  schließt sich der
wohl der Kreis... Ich greife in die Ver-
packung und finde neben der Originaldisk
tatsächlich auch eine Anleitung. Eigent-
lich  weiß  ich  ja  noch, wie das Spiel
geht,  aber  ich lese sie trotzdem - man
kann ja nie wissen! Schließlich lege ich
die  Disk ins Laufwerk und verbringe den
Rest des Tages damit, gegen diese zotte-
ligen "Knäuel" zu kicken, "Beloms" abzu-
wehren  und  "Faultons"  zu füttern. Ich
will ihn noch einmal gewinnen: Den GRAND
MONSTER SLAM! Aber der Reihe nach...
DAS SPIEL
Die  Monster  des gesamten Reiches haben
sich  wieder  einmal  versammelt,  um am
GRAND SLAM teilzunehmen, das seit seiner
Regelreform  aus  dem Jahr 11216 nun aus
3  Sätzen (den "Leagues") besteht. Dabei
gilt  es  zuerst, im 1.Satz im KO-System
gegeneinander  anzutreten (4 Paarungen),
wobei  kleine Pelzknäuel-Wesen (die sog.
"Beloms")  hin und her geschossen werden
müssen. Ziel ist es, seine Seite schnel-
ler  leer zu bekommen als der Gegner und
mit  einem  Homerun  abzuschließen.  Der
Gewinner  muss  sich  anschließend einer
Zwischenrunde  stellen, in der es im Ab-
wehrkampf  gegen  die Beloms ("Die Rache
der  Beloms")  zu bestehen gilt. Nachdem
man derart auch das Halbfinale überstan-
den hat wartet im Finale ein ganz beson-
derer Endgegner und eine ganz knifflige,
heikle  Aufgabe:  Das  Füttern der sechs
"Faultons". Nur wer mind. 2 Beloms so in
das Maul dieser "Faultons" schießt, dass
diese  gefressen  werden können (was sie
angeblich  aber nicht tun) kommt weiter,
in  Satz  2.  Erfüllt  man diese Aufgabe
nicht muss man wieder vor vorne ran.
BÄÄÄH! Von da an wird es immer schwerer,
mittlerweile  sind  auf  dem  Feld  auch
Hindernisse, über die man schießen muss.
Nach  den üblichen Zwischenrunden kämpft
man sich wiederum ins Finale des 2.
Satzes:  "Faultons" füttern - 4 mal! Ist
man  auch dieser Aufgabe gewachsen folgt
auch  schon  Satz  3,  der  aus 3 Fights
gegen  "Super-Monster"  besteht. Hat man
diese  Gegner geschlagen, ist es endlich
vollbracht  und  man wird vom König per-
sönlich  geehrt.  Nur wer die meiste Ge-
schicklichkeit  zeigt,  sich auf all die
verschiedensten  Gegner (jeder hat ande-
re Stärken und Schwächen) am besten ein-
stellt,  die "Beloms" am erfolgreichsten
abwehrt  und  die "Faultons" ausreichend
genug füttert, ist würdig, sich "Meister
aller  Klassen"  zu nennen und den Titel
des  "GRAND  MONSTER  SLAM", samt gelben
Wams und Medaille zu gewinnen...
TIPPS

DAS HAUPTSPIEL:
Im  Gegensatz  zur Kassettenversion sind
die  Gegner  nicht  vorbestimmt, sondern
werden  per  Los ermittelt, so dass sich
jedes Mal andere Paarungen ergeben.
Grundsätzlich  sollte  man  immer darauf
achten,  dass  man  den Gegner möglichst
oft erwischt ohne dabei selber getroffen
zu  werden.  Man erreicht dies am besten
durch    konzentrierte  Beobachtung  des
Spielgeschehens  und häufigen Richtungs-
und Geschwindigkeitswechsel. Wer oft und
zu  lange  stehen bleibt hat selten eine
Chance  und ist bald selber besiegt. Für
die  eigenen  Schüsse  sollte  man  sich
flexibel  zeigen.  Mit ein wenig Routine
und rascher Kombinationsgabe lassen sich
manchmal  lange Wege vermeiden. Schnelle
Salven  direkt hintereinander (sog. Rei-
henschüsse) sind am wirkungsvollsten.
Selbst  wenn  man den Gegner dabei nicht
trifft und dabei bewegungsunfähig macht,
zwingt  man ihn zumindest zum Ausweichen
und zum Reagieren. Und wer reagiert kann
selber  nicht agieren - ein Umstand, den
es  unbedingt  zu  nutzen gilt, will man
am  Ende  als  Sieger dastehen. Schwerer
wird  es  natürlich  ab Liga 2 und 3, da
hier  das Spielfeld mit Barrieren durch-
zogen  ist  und  man nicht mehr so genau
zielen  kann  - das Spielprinzip und die
Taktik sollte man aber dennoch beibehal-
ten. Mit einer Steuerbewegung nach unten
(plus  Feuerknopf)  kann  man den Gegner
zusätzlich reizen ("Effenbergeffekt").
Diese  Geste  zeigt nicht sofort Wirkung
beim  Gegner, erst auf Dauer stellt sich
heraus, dass er nervös wird und schließ-
lich Fehlschüsse ins Publikum macht, die
man  mit  einem Strafstoß ("Pelvans") zu
seinen Gunsten ausnutzen kann (bei einer
erfolgreichen    Ausführung  werden  dem
Unterlegenen  3 Beloms des Siegers zuge-
spielt).  Aber  Vorsicht:  Wer reizt ist
für einen kurzen Moment angreifbar - das
kann auch schon mal ins Auge gehen !!!
DIE GEGNER

Red Sonja Valmora (Satz 1):
Sie reagiert empfindlich auf Treffer und
bleibt dementsprechend lange liegen.
Zudem  ist sie nicht gerade als flink zu
bezeichnen, so dass sie gut auszurechnen
ist. Gezielte Körpertreffer bringen hier
den ganz schnellen Sieg...

Brunf, der Oger (Satz 1):
Körpertreffer  sind  hier  weit  weniger
effektiv.  Viel mehr bringt das Schießen
der  Beloms  zur  Seite,  an der er sich
nicht  befindet.  Brunf ist lauffaul und
begnügt sich lieber mit dem Wegtreten...
Conold, der Barbar (Satz 1):
Nicht  gerade  der hellste Spieler. Wenn
man  schnell genug ist und oft die Posi-
tionen wechselt ist er damit total über-
fordert. Das bringt genug Zeit, ihn sel-
ber mit gezielten Schüssen Schachmatt zu
setzen...

Quadropus Zsch Lnk (Satz 1):
Ebenfalls  nicht gerade der hellste. Hat
nicht  immer wirklich das Spielgeschehen
im  Auge,  bietet oftmals selber ein nur
all   zu  leichtes  Angriffsziel.  Wirkt
manchmal behäbig und faul. Gut auschalt-
bar  mit gezielten Schüssen auf den Kör-
per...
Klaus von Adlerberg (Satz 2):
Schießt  gerne in Ecken, um seine Gegner
zu  hetzen.  Ist selber aber ein totaler
Angsthase,  der ankommenden Beloms schon
im Ansatz ausweicht, ohne auch nur abzu-
schätzen,  ob  der Schuss gefährlich ist
oder nicht. Durch schnelles und einiger-
maßen genaues Zielen besiegbar...

Hiro Sha, der Troll (Satz 2):
Zielt schlecht, lauffaul. Nicht wirklich
ein schwerer Gegnger...

Quirks, der Kobold (Satz 2):
Schnell  und quirlig, schwer zu treffen.
Zielt aber selber gottlob sehr schlecht.
Gnarl, der Gnom (Satz 2):
Zeigt  sich  empfindlich  gegen Treffer,
weicht  zudem  immer  gerne  den  Beloms
öfter aus als nötig. Lauffauler Bursche.
Reihenschüsse wirken hier Wunder...

Yalk Nurfurk (Satz 3):
Ein  echter  Brocken.  Besitzt  magische
Kräfte  und  kann,  gleich  wo er steht,
von  allen  anderen Belompunkten Schüsse
abgeben.  Nur mit permanter Bewegung hat
man eine Chance, ihn unter Druck zu set-
zen.  Yulks  einzige  Schwäche ist seine
"Trägheit"  beim Schießen - diese sollte
man  nutzen,  um  ihn  selber mit Salven
einzudecken...
Roarch, der Drache (Satz 3):
Speit  gerne  Feuer  (ja, das haben eben
Drachen  manchmal so an sich), daher ist
es zu vermeiden, ihm direkt gegenüber zu
stehen. Provokation ist daher ein proba-
tes  Mittel.  Denn  wenn er Feuer speit,
verliert er Zeit, zudem muss sein Feuer-
atem erst einmal wieder zur Ruhe kommen.
Das  sind  Zeitpunkte, die man unbedingt
nutzen sollte...

Winner, der Goblin (Satz 3):
Lauffaul,  aber  gefährlich.  Die Feuer-
säule,  der  immer wieder mal gerne auf-
stellt,  sollte man tunlichst "umgehen".
Nicht  in die Ecke drängen lassen, sonst
ist es bald vorbei mit der Herrlichkeit.
Ansonsten  gilt:  Vorsicht walten lassen
und  geduldig sein. Die Chance wird kom-
men.  Nur  wenn sie da ist muss sie auch
nutzen können...

ZWISCHENSPIEL "Revenge Of Beloms"
Hier   gilt  es,  Extra-Bonus-Punkte  zu
scheffeln  bzw. die Punktzahl der vorge-
henden K.O.-Runde behalten zu können. Es
muss eine bestimmte Anzahl an Beloms mit
der sog. "Schürbelstange" (ein Stiel mit
Holzschiebern an beiden Enden) abgewehrt
werden. Das klingt einfacher als es ist.
Daher   sollte  diese  Disziplin  vorher
ausgiebig  trainiert  werden.  Wäre doch
Schade  um  die  vorher  hart erkämpften
Punkte, oder?

ZWISCHENSPIEL "Faultons Feeding"
Auch hier gilt vorher, üben, üben, üben.
Dieses  Zwischenspiel  ist besonders är-
gerlich,  denn  wer  hier  nicht besteht
muss  wieder  (fast) von vorne anfangen.
Das  nervt gerade Anfänger. Und 4 Beloms
von  6 zu "versenken" - dazu braucht man
schon mehr außer Glück.





GRAND  MONSTER  SLAM  ist so erfrischend
anders  und  macht irre Spaß. Allerdings
nur,  wenn man einigermaßen das Spiel zu
spielen  versteht. Für ein Spielchen für
zwischendurch ist es nicht geeignet, und
leicht ist es auch nicht gerade. Das ist
vielleicht  der  einzige  Knackpunkt und
die  Tatsache,  dass  man beim "Faultons
Feeding" immer wieder den aktuellen Satz
nochmal spielen muss. Das kann schon mal
zu  großem  Frust führen. Ansonsten kann
ich nur sagen: RAN AN DIE JOYSTICKS !!!

Jahr, Firma: 1989, Rainbow Arts
    Spieler: 1
     Quelle: www.c64games.de    (Spider)
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