DT 85 22

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         25 jahre auf computer
         25 jahre auf computer

        von schlonkel/LaN (2008)
     -- Teil 2 von 2 / 36 Seiten --

8. Der Bus wird breiter: 16/32Bit

1986/1987, Atari mit dem 260ST/520ST und
Commodore mit dem Amiga 1000: Die Zeiten
änderten sich  plötzlich.  Auch wenn der
C64 noch die CHIP-Hitliste der meistver-
kauften Computer anführt, ich war mir in
diesem Augenblick nicht mehr so  sicher,
ob der C64 bei  den  Softwareentwicklern
erste Wahl bleiben würde. Denn * 01/36 &
gerade ein Jahr nachdem ich vom VC20 auf
den 64er umstieg war Ersterer völlig vom
Markt verschwunden. Ich wusste also, das
konnte schnell gehen. Und  obwohl  keine
Anzeichen für ein ähnliches Schicksal zu
sehen waren, ich hatte das  innere  Ver-
langen, mir einen >16-Bitter< zuzulegen.
Vielleicht wollte ich  auch  wieder  mal
nur >Erster< sein.  Wahrscheinlich liegt
die Wahrheit irgendwo in der Mitte. ;-)

So stand ich im Spätherbst 1987 vor  der
Wahl: Atari 520ST oder Amiga 500, dieser
war gerade neu erschienen. Nun, der Ata-
ri war  um  einiges  günstiger, und, was
mir noch wichtiger erschien,   * 02/36 &
die (Spiele)Industrie hatte schon  eini-
ges an Software für das Gerät veröffent-
licht. Der Amiga war zu diesem Zeitpunkt
in einer Nische, es  gab  hochprofessio-
nelle Software, aber Spiele  waren  noch
nicht viele am Start. Also war die  Wahl
nicht mehr schwer.  Ohne groß zu überle-
gen, machte ich...

...meinen größten Fehlkauf aller Zeiten!
Und obwohl ich genau wusste, dass es ei-
ner ist, legte ich mir Anfang 1988 einen
Atari 520STFM zu. (Das >M< stand für Mo-
dulator, man konnte ihn direkt  an einen
Fernseher anschließen.) OK, ich verdien-
te eigenes Geld, daher         * 03/36 &
musste ich etwas auf den Preis achten...
So stand der ST nun bei mir  zuhause und
ich war Atari-User!

Das ging ja mal gar nicht. Commodore und
Atari-User waren sich von jeher  Spinne-
feind. Wir hatten uns zB. im Horten-Com-
putercenter bis auf böse  Blicke  nichts
zu >sagen<...  Kurz: Commodore und Atari
waren verschiedene >Religionen<. Kontak-
te zur jeweiligen Gegenseite waren nicht
erwünscht, ja, man -hatte- keine Kontak-
te zu haben! Das war >Gesetz<!

Ich war >übergelaufen< und  bekam  es zu
spüren. Nein, ich bekam keine  * 04/36 &
Schläge von Commodore-User, viel schlim-
mer, ich bekam keine Software! Nach  ca.
sechs Monaten hatte ich ca. 20 Disketten
voll mit Software, das meiste  davon war
>Public Domain<. Die einzigen Spiele, an
die ich mich erinnern kann, waren >Gold-
runner< und >Plutos<. Aber sonst?! Klar,
ich hätte mir Software  auch kaufen kön-
nen, aber... ;-)  So wurde mir Ende 1988
klar: Der Atari muss weg, der Amiga her!

Mein Umfeld hatte brav gewartet und hol-
te sich nun den Amiga 500. Und ich wuss-
te, wenn  nicht jetzt, wann  dann?!  Der
Atari wurde verkauft. An wen?  Keine Ah-
nung! Was ich dafür bekommen   * 05/36 &
habe? Keine Ahnung! Ein dunkles Kapitel,
das ich vergessen habe. ;-)

9. Eine Freundin kommt ins Haus

Anfang 1989 kam endlich die Freundin ins
Haus, damals noch das absolute  Grundge-
rät A500 plus Modulator A520. Der  Atari
war zwar verkauft worden, aber >reicher<
war ich durch diese Aktionen auch  nicht
geworden. Deswegen musste  die Speicher-
erweiterung erst mal  außen vor bleiben.
Vom Atari war ich zwar die intuitive Be-
dienung gewohnt, ich habe mich  aber mit
dieser Klickerei auch  am  Amiga schwer-
lich anfreunden können...      * 06/36 &
Man wurde ja über Jahre mit >LOAD"$",8<,
>RUN< oder >SYS49152< verwöhnt. Der  CLI
oder die Shell waren da auch kein  rich-
tiger Ersatz.

Trotzdem, aller guten Dinge waren >3<:

1. Ich war (wieder) auf Commodore
2. Meine Freunde waren auf Commodore
3. Die Softwareversorgung war gesichert

Da ja alle mit der gleichen Freundin un-
terwegs waren, war es nur eine Frage der
Zeit, bis sich wieder eine Sammelleiden-
schaft wie auf  dem C64 einstellte. 3.5"
Disketten sind zu diesem       * 07/36 &
Zeitpunkt noch recht teuer, doch das än-
dert sich bald. Nun, die  Spielesammlung
nahm ganz schnell >nette< Maße an.  Dass
auch hier kopiert, gesammelt und  selte-
ner gespielt wurde... Geschenkt!

Jetzt wollte ich  aber noch  mehr. Warum
nicht direkt die bekannten Gruppen  kon-
taktieren, die Adressen standen  doch in
sämtlichen  Vorspännen. Zu diesem  Zeit-
punkt ging noch alles >persönlich<, über
Freunde, über die Bühne.  Die  Idee war,
direkt an der >Quelle<  zu schöpfen. Mit
dem Anlegen der Diskette Nr.255 (>Klax<)
nahm ich und ein Mitstreiter Kontakt mit
den >Großen< auf!              * 08/36 &
>Exkursion I<
Das Kopieren und Tauschen  kommerzieller
Software war Ende der 1980er kein  Kava-
liersdelikt. Mehr und mehr spezialisier-
ten sich Anwälte und auch die  Exekutive
auf  Softwarekriminalität.  Insbesondere
der kommerzielle  Vertrieb raubkopierter
Software stand im  Mittelpunkt  der  Er-
mittlungen. In der  Ausgabe 8/9 1989 der
>Kriminalistik<, Seite 479ff wurde recht
anschaulich dargelegt, wie die Szene die
Raubkopien unter die  Leute  brachte. Es
wurde ersichtlich,  dass  man  >gelernt<
hatte, die Zeiten wurden härter! ;-)

Gewarnt war ich auch durch das * 09/36 &
>Ausheben< eines Nachbarn, was mich Ende
1987 veranlasste, meine Disketten auszu-
lagern.  Das  war  allerdings  noch eine
Vorsichtsmaßnahme  mit  >Augenzwinkern<.
Spätestens mit o.g. Artikel war mir aber
klar, dass  man  bzgl.  der  anstehenden
>Kontaktaufnahme< gewisse  Vorsicht wal-
ten lassen musste...
>/Exkursion I<

10. Cracker, Spreader, Postlagerkarten

Nun, ich traf Vorbereitungen, drei PLKn,
eine in Gießen und zwei in Frankfurt/M.,
wurden angelegt. Machte Sinn, denn meine
Arbeitsstelle war damals dort. * 10/36 &
So hatte man die nötigen Voraussetzungen
um >Kontakt< aufzunehmen. Adressen waren
kein Problem, die  Vorspänne der  Cracks
waren voll davon. Natürlich kontaktierte
ich nur die >Bekannten< der Szene.

So schrieb ich  also am  14.04.1990, ein
Ostersamstag, zusammen  mit  einem  Mit-
streiter Briefe an Adressen die ich u.a.
in den  Spielen >Impossible Mission II<,
>Pirates< und >German Soccermanager 1.1<
fand. Nebenbei wurde noch  eine  Anzeige
in  der  Powerplay 5/90, Seite 96, ange-
funkt. Zugegeben, der  Brief  war  recht
förmlich, mit  richtigem  Briefkopf  und
>Unterschrift<, ich weiß       * 11/36 &
nicht ob das abschreckte, insgesamt wur-
den nur drei Briefe beantwortet...

Tatsächlich existieren alle drei Gruppen
auch heute noch, auch wenn eine nur noch
reichlich >inaktiv< agiert...  Naja, man
kann sagen: >Glaubwürdig<, professionell
und ordentlich sahen 2 der drei Antwort-
schreiben nicht aus. Ein Schreiben wurde
auf einer Schreibmaschine  erstellt, No-
tizzettel wurden für den anderen >Brief<
eingesetzt. :-) Das war  schon  heftigst
amüsant. Trotzdem antworteten wir. Also,
man sendete Disketten  und  ein  bißchen
buntes Papier hin  und  wartete auf das,
was da kommen sollte.          * 12/36 &
Eine Sendung ging nach  Fellbach. Da die
Gruppe einen  guten Ruf hatte, schreckte
das Schreibmaschinengetippsel nicht  ab.
Tatsächlich, die  Disketten  kamen  alle
bespielt wieder zurück. Allerdings waren
sie weder beschriftet noch richtig  ver-
packt. Über die >Lauffähigkeit< der Ware
möchte ich kein Wort verlieren, die  war
weniger als suboptimal. Nach einer  wei-
teren  Testlieferung  stellten  wir  die
Kommunikation >wortlos< ein.

Die zweite  Sendung  ging an einen  Olli
nach Essen. Wir nahmen sein Abo, das  er
auf seinem >Notizzettel< anbot. ;-) Aber
auch hier waren wir nicht      * 13/36 &
zufrieden. Die Abwicklung war zwar  wie-
der korrekt, die Ware aber eher weniger.
Die meisten Programme waren nicht  lauf-
fähig. :-(

Aller guten Dinge sind drei, die Antwort
auf unseren Brief nach Braunschweig  war
wirklich professionell. Auf einem DINA4-
Blatt wurde uns mitgeteilt,  was wir für
unser buntes Papier bekommen! Alles sehr
genau beschrieben, man  sah,  hier  sind
Profis am Werk! Wir entschieden uns  für
ein >Abo<. 80 Disketten + buntes  Papier
hin und jede Woche kam eine Sendung  mit
dem >neuesten Stuff< zurück :-) Die Dis-
ketten waren alle ordentlich   * 14/36 &
beschriftet und die Ware lief auch größ-
tenteils (100% war natürlich nicht  mög-
lich). Wir waren  zufrieden! Später wan-
delten wir das Abo in ein Expressabo um,
mit 2maliger Lieferung pro Woche als Ex-
pressbrief. Wir erhielten  eine  Deckad-
resse und Telefonnummer und sendeten ihm
Ebendieses  von mir/uns.  Es entwickelte
sich ein guter Kontakt. Mein Mitstreiter
fuhr Mitte der 1990er auch mal  hin, das
war aber schon >nach meiner Zeit<...

Eine 100%-Versorgung war natürlich immer
noch nicht gewährleistet, also legte ich
hin und wieder selbst >Hand< an. Einiges
geht auf meine Kappe, rund 50  * 15/36 &
Releases wurden von mir >herausgegeben<.
Das mag zwar  nicht viel  sein, aber  in
dieser Hinsicht war ich  Alleinunterhal-
ter und musste mir auch die Software für
bares Geld besorgen. Hilfsmittel brauch-
te ich nicht, ein  einfaches >Cracktro<,
gefällig aber nix besonders, reichte. Es
war ja nur wichtig zu sehen,  von wem es
kam und dass  eine  Kontaktadresse  drin
stand. :-)

Es wurden Kleinanzeigen in den einschlä-
gigen Zeitschriften geschaltet (Joerg L.
war die zu kontaktierende  Adresse)  und
auch solche Anzeigen angeschrieben.  Nun
eröffneten sich aber ganz      * 16/36 &
andere Probleme...

11. Freizeitbeschäftigung: Kopieren!

Plötzlich rannten mir die Leute die Bude
ein. Jeden Tag  holte ich vom Joerg  die
Postkarten mit Antwort auf meine Anzeige
ab.  Tatsächlich  kamen auch ein paar an
die PLK, das Cracktro funktionierte. ;-)
Und damit artet das Ganze  aus.  Ich bin
bis  Ende 1992/Anfang 1993  nur noch für
andere  Leute am  >Arbeiten<.  Jeden Tag
Disketten von >Kunden< an zwei verschie-
dene PLKn abholen, Zweitlaufwerk, Dritt-
laufwerk, Xcopy! Listen drucken, Telefo-
nate, Korrespondenz!           * 17/36 &
Neue Waren abholen, testen! Eigene  Ware
mit Vorspännen versehen und ständig Dis-
ketten am verpacken! Treff im  Computer-
center, Treffs hier, Treffs  dort! Wenig
Schlaf und dann noch Stress in den Post-
ämtern, da es einige  Leute  nicht  ver-
standen die Sachen ordentlich zu verpak-
ken und meinten, dass zB mit Tesafilm(!)
aufgeklebte Postwertzeichen cool sind...

Über zwei Jahre nur diesen Mist (ja, das
mein ich ernst!) gemacht. Klar hatte man
dabei auch so ein  >erhebendes<  Gefühl,
im nachhinein war es  aber  einfach  nur
verlorene Zeit, denn ein Privatleben war
kaum noch vorhanden.           * 18/36 &
Also war die Konsequenz:

STOOOOOOOOOOPPPPP!!!!!1111elfhundertelf

Schluss. Aus. Basta!  1993 nahte und ich
war nach knapp 24 Monaten Arbeit nur für
andere und Zero Freizeit ziemlich fertig
mit den Nerven. Des weiteren  hatte  ich
auch keine rechte Lust mehr, was am dau-
ernden Stress und an der schlechter wer-
denden Software lag. Ein  weiterer, noch
wichtigerer Grund, war die  Verschiebung
meines Interesses zur elektronischen Mu-
sik. Mehr dazu im nächsten Artikel.

Doch davor noch eine...        * 19/36 &
>Exkursion II<
Sicher hätte ich noch tiefer in die  Ma-
terie einsteigen können wenn ich gewollt
hätte.  Bis heute existieren  noch  alle
Ordner, in denen alles, aber auch  wirk-
lich alles, archiviert wurde. Jeder Kon-
takt, jeder Brief, jede  Postkarte, jede
einzelne Briefmarkenquittung...  einfach
alles  wurde sauber und präzise abgehef-
tet. Natürlich  mit  Ein- und  Ausgangs-
stempel! Mag verrückt klingen, aber  an-
ders hätte ich wohl  schnell  den  Über-
blick  verloren.  Heutzutage liest  sich
der Schriftverkehr allerdings  teilweise
wie ein Comic... *g*
>/Exkursion II<                * 20/36 &
12. Abgesang, ich >steige um<

Schon zu Beginn der 1990er wurde das In-
teresse meinerseits zur aufkommenden Te-
chnobewegung geweckt. >The Art of Noise<
>Kraftwerk<, >Vangelis< und die  gesamte
>Düsseldorfer Schule< waren schon vorher
meine Favoriten. Jetzt  herrschte  aber,
Computer wie der Amiga waren nicht  ganz
unschuldig daran,  wieder  Aufbruchstim-
mung. Jeder konnte nun zuhause mit wenig
Equipment Musik machen, und  es  schien,
dass es jeder macht! :-)

Auch für mich  ging  ab  1991/1992 immer
mehr Zeit für dieses Hobby     * 21/36 &
drauf. Schallplatten wurden gekauft, die
ersten DJ-Gigs  gemacht. Mein  Interesse
für den Amiga ließ nach, ich schrieb  es
bereits. Es war konsequent, dass ich nun
umstieg. So gab ich  mehr  oder  weniger
von heute auf morgen sämtliche Aktivitä-
ten am Amiga auf. >Kunden< wurden infor-
miert, die neue  Ware  aus  Braunschweig
wurde direkt von meinem Mitstreiter  an-
genommen. Anfangs ließ ich mir  noch die
neue Software bringen, das  war aber nur
von kurzer Dauer. Dann war Schluss.

**** Ich war ausgestiegen! ****

Einen großen Teil meiner rund  * 22/36 &
2500 Disketten verschenkte ich, der Rest
wurde im  Keller  verstaut. Dort  liegen
sie heute noch, sauber  beschriftet  und
trocken in Diskettenboxen  gelagert. Ein
paar Disketten habe ich vor kurzem  aus-
probiert, sie gehen noch! :-)

Nun war ich mit  meinem  Amiga 2000 (den
hatte ich mir 1990 gebraucht gekauft und
ihm eine 80MB-Festplatte spendiert) qua-
si allein. Von 1993-1996 lief  nur  noch
ein Programm, >Musikreservoir<, mit  dem
ich meine  Plattensammlung  archivierte.
Gespielt wurde nicht mehr. Kontakte, die
rein  >computertechnischer< Natur waren,
schliefen nach und nach ein.   * 23/36 &
Dass Commodore 1994  Pleite  ging, Amiga
von >ESCOM<  aufgekauft  wurde,  der  PC
nach und nach die Welt eroberte, all das
bekam ich,  wenn überhaupt,  nur beiläu-
fig  mit.  Es  interessierte  mich  auch
nicht.  Echt nicht.  Die Action fand nun
woanders statt,  Parties statt kopieren,
DJen statt spielen. Yeah! :-)

Zufällig bekam ich  durch  den  Besitzer
einer Tanzkneipe die  Möglichkeit, meine
Daten vom  Amiga 2000 auf  einen  PC  zu
transferieren.  Der Amiga machte nämlich
nicht mehr den allerstabilsten Eindruck.
Im Mai 1996 kaufte ich mir  für ca. 3000
Mark (rund 1550 Euro) einen    * 24/36 &
Pentium 100-PC, das Programm  für  meine
Schallplattenverwaltung wurde  umgesetzt
und der Amiga abgebaut!

**** Ich war runter von Commodore ****

13. Schöne neue >Computerwelt<

Ab 1993 war der  Computer nur  noch  ein
Gebrauchsgegenstand, nach dem Erwerb ei-
nes Windows 95-PC einer ohne Seele. 1999
wurde ein  Pentium III/450MHz  samt 15"-
TFT-Monitor gekauft. Das war mal richtig
teuer. *g* Am 26.03.2001 schließlich ein
Laptop ersteigert, seitdem auch nur noch
Laptops gekauft. Ich möchte    * 25/36 &
auf keinen Fall mehr so einen Tower hier
stehen haben. Klingt fast als hätte sich
bis heute nicht  mehr  viel  getan. Doch
ganz so ist es  nicht, denn  schon  1996
bekam ich so etwas wie >Sehnsucht<.

14. Aufbruch in die Vergangenheit

Da ich Ende der  1980er  meinen C64  bei
Lötarbeiten  abschoss (die  Lötseite der
Platine sollte man -nicht- auf die  Alu-
abschirmung legen, schon gar nicht, wenn
man das  Gerät  einschaltet...) und  nun
das Verlangen hatte, mal wieder daran zu
spielen,  durchforstete ich die Kleinan-
zeigen diverser Zeitungen.     * 26/36 &
In der Nähe von Frankfurt/Main wurde ein
C64c angeboten, samt Floppylaufwerk  und
Disketten. Den holte ich mir nach Hause,
saß  aber  nur  selten davor. Habe  doch
keine Zeit und insgesamt scheint >Diese<
auch noch nicht gekommen.

Das ändert sich aber zur Jahrtausendwen-
de. Ein Kumpel und ich treffen uns immer
öfter in einem beliebten Fastfoodrestau-
rant  und  spielen >M.A.M.E.< an  meinem
Laptop. Mehr und  mehr  erfasst  uns die
Leidenschaft, Geräte aus  unserer Jugend
zu erwerben und sammeln. Jede Woche kom-
men neue Geräte dazu, das  Internet  und
einschlägige Auktionshäuser    * 27/36 &
haben dabei maßgeblichen  Einfluss. Mein
erstes  ersteigertes  Gerät war  ein CBM
8032-32B aus  Österreich, am  07.03.2000
für 300 Mark (rund 155 Euro) ersteigert.
Den CBM  hatte ich  Mitte der  1980er an
der FH in Gießen in Aktion  gesehen, ich
fand  ihn  damals (und tu es auch  heute
noch) unwahrscheinlich ästhetisch! :-)

Nach und nach entwickelte sich eine  im-
mer größer werdende Sammlung. Die  neuen
Geräte mussten  natürlich  auch  auspro-
biert werden, wo besser  als  in  diesem
Restaurant?! ;-)

Erst wurden nur Handhelds und  * 28/36 &
Tabletops mitgenommen, zum Schluss stan-
den dort neben diesen Geräten  auch  ein
MB Vectrex, ein SX64 und die  eine  oder
andere  Neuanschaffung. Hin  und  wieder
besetzen  wir zwei  Tische. Strom  kommt
aus den Steckdosen hinter den Blumenkäs-
ten, Krach kommt aus den Geräten. :-)

Wir hatten viel Spaß, und auch der Inha-
ber des Restaurants  schmunzelte  immer,
wenn wir vollbepackt reinkamen. Die Kids
bekamen statt  >XBOX< und >PS2<  endlich
mal  was ordentliches zum Bespielen! Das
war natürlich kein Dauerzustand. Es  ist
zu  laut und  zu eng, der Transport  für
die Geräte ebenfalls kaum      * 29/36 &
förderlich! Im Jahr 2005 sollte sich das
ändern, ca. zwei Jahre  vorher holt mich
aber die Vergangenheit noch mal ein...

>Exkursion III<
Im  Frühjahr 2002 (oder 2003, meine >Un-
terlagen< schweigen sich leider über den
genauen Zeitpunkt aus) sehe ich  im  NDR
einen Bericht  über die  Festnahme eines
Raubkopierers... aus Braunschweig... Der
Reporter spricht von einem >großen Fang<
und die TV-Bilder lassen keinen  Zweifel
daran. Dutzende  PC-Tower,  vollgestopft
mit CD- und DVD-Brennern, sind zu sehen.
Meine Vermutung:  Es handelt sich um den
ehemaligen Kontakt!            * 30/36 &
Mein  ehemaliger  Mitstreiter  bestätigt
die Vermutung, da sein  Kontakt  zu  ihm
quasi zeitgleich mit dieser  Razzia  ab-
bricht. Sorgen brauchte ich mir keine zu
machen, ich war schon lange >Legal<  un-
terwegs. Die Amigadisketten fielen  kaum
ins Gewicht :-) Also, wenn noch Adressen
von mir vorhanden waren: ich war bereit!
*g*

Mein Mitstreiter wurde kurz danach  auch
ausgehoben!  Meinen  Kommentar dazu ver-
kneif ich mir mal. Was dann  schlussend-
lich aus der Sache wurde,  entzieht sich
meiner Kenntnis.  Das  Internet und ein-
schlägige Datenbanken          * 31/36 &
schweigen sich  dazu  aus...  Eigentlich
war/ist es mir auch egal. :-)
>/Exkursion III<

15. Lust-auf-Nostalgie(.de)

Seit 2005  treffen wir uns  monatlich in
kleiner Runde  im  Gastgeberwechsel  bei
den >LaN<-Mitgliedern und machen  unsere
gleichnamigen Partys. Wir sinnieren über
alte Zeiten und spielen  nebenbei  >Pac-
Man<, >Minestorm<  oder  >Boulder Dash<.
Meine Sammlung an alten Geräten hat sich
in den letzten acht  Jahren gut  entwik-
kelt. Die  Sammlung  erweitere ich  sehr
gezielt, für mich muss ein     * 32/36 &
Gerät auch einen Erinnerungswert  haben.
Ich  würde mir z.B. keinen Sinclair ZX81
kaufen, da er für mich in der Vergangen-
heit keine Rolle spielte.

Nebenbei fahren wir alle zwei Monate  zu
>Retrogames e.V.<, alte  Arcadeautomaten
unsicher machen. Arcade ist  schon  seit
>Asteroids<, 1981, ein  Hobby  von  mir.
Auch die >Games Convention< ist jährlich
ein Ziel von uns. Man muss ja wissen was
abgeht... Nein, ehrlich gesagt, die  Re-
trostände sind der wahre Grund. :-) Wenn
man die GC im Vergleich  zur Amiga-Messe
1990 sieht, so wirkt  letztere  wie  ein
Flohmarkt. Hatte aber viel     * 33/36 &
mehr Flair. Besonders  die "weiße Trenn-
wand" war legendär... Wer  damals  dabei
war, weiß Bescheid! ;-)

16. Schlussworte

Am 12.09.2008 war ich >25 Jahre auf Com-
puter<  und ein Kreis hat sich geschlos-
sen. Ich werkel an den  alten  Systemen,
habe eine kleine  Sammlung, treffe  mich
mit Gleichgesinnten, bin  in  Foren  und
habe einfach Spaß! Natürlich ist das al-
les nicht mehr wie damals, man  kann die
Zeit mit >Power On<  nicht  einfach  zu-
rückdrehen.  Aber eines ist klar: Es ist
alles lockerer, die Hektik     * 34/36 &
vergangener Tage ist nicht mehr  vorhan-
den. Natürlich  gibt es  auch heute noch
eine große 64er-Community. Ich  interes-
siere mich aber nur beiläufig dafür. Ich
war und bin kein Szener, ich werde  auch
nie einer sein. Das ist halt so. Das mag
man auch daran erkennen, dass ich dieses
Diskmag erst mit der 83. Ausgabe kennen-
lernte... Nennt mich Lame! :-)

Retro mögen manche als  >Mode<  ansehen.
Und das ist es auch, wenn man  sich  nur
oberflächlich mit  der Materie  befasst.
Wer wirklich Interesse an diesen Geräten
zeigt, ist auch nicht  >Retro<,  sondern
einfach Nostalgiker. Wer       * 35/36 &
uns Nostalgikern >Gegenwartsflucht< vor-
wirft, dem  kann  man trocken entgegnen,
dass >wir< es waren, die diese Gegenwart
maßgeblich  mitgeschaffen  haben.  Lasst
mal drüber nachdenken,  macht  Spaß! :-)
Ende. Ende?! Niemals...

        ***** Ende Teil 2 *****
        (c) 2008 schlonkel/LaN!

Anhang:
A: Alltime Charts (Spiele)
B: Systemsammlung (Commodorespezifisch)
C: Über mich

       * 36/36 * Alltimecharts >Games< &
A:    Alltime-Charts (Platz 1-10)
A:    Alltime-Charts (Platz 1-10)

 1. Boulder Dash (C64) - *
 2. Donkey Kong (Arcade) - L19/497100
 3. Swing (PC) - *
 4. Logical (Amiga) - *
 5. Toy Bizarre (C64) - Friday/8h/247440
 6. Fire and Ice (Amiga) - *
 7. Raid on Bungeling Bay (C64) - *
 8. Push over (Amiga) - *
 9. Lemmings (Amiga) - *
10. Laser Zone (VC20) - Zone10/75600

* = Durchgespielt - ansonsten Angabe des
    derzeitigen Rekords.       * 11-20 &
      Alltime-Charts (Platz 11-20)
      Alltime-Charts (Platz 11-20)

11. Pharaohs Curse (C64) - Level 3/8080
12. Spindizzy (C64) - Ca. 93% Mapped
13. River Raid (C64) - Brücke 59/124630
14. Galaga 88 (Arcade) - *
15. Uridium (C64) - *
16. Xenon 2 (Amiga) - (n.b.)
17. H.E.R.O. (C64) - *
18. Missile Command (VCS2600) - 79235
19. Vicolumn (VC20) - 710060
20. Die Pyramide (C64) - ;-)

* = Durchgespielt - ansonsten Angabe des
    derzeitigen Rekords.    * Sammlung &
B:   Systemsammlung (Commodore) 1/2
B:   Systemsammlung (Commodore) 1/2

1084s (Monitor) (2x)
1530 (Datasette) (2x)
1531 (Datasette)
1540 (Taschenrechner)
1541 (Floppydisk) (3x)
1551 (Floppydisk)
1802 (Monitor)
Amiga 500 (2x)
Amiga 600
C16
C64 (Ur-Version, SN WGA 11896)
C64G
                        * Sammlung (2) &
     Systemsammlung (Commodore) 2/2
     Systemsammlung (Commodore) 2/2

CBM 8032 (2x)
CBM 8050 (Doppelfloppy) (2x)
PET 2001-8C +32kB Erweiterung
Plus/4
VC20 (Ur-Version, SN WGA 10876)
VC20 (2x)

MMC64 (>rote Platine<)

+Software
+Bücher
+weitere externe Hardware
                           * Über mich &
C:                über
C:                über

            Text written by
            ---------------

    schlonkel (2003+)
aka partybremser (2001-2003/2011)
aka lars vivendi (ab ca. 1998, nur DJ)
aka xxxxxxxxxxxx :-) (1987-ca. 1998)
aka super (um 1989/1990)
aka lumpi (ab ca. 1983-ca. 1987)

"Wenn du denkst es geht nicht weiter:
          Mache den nächsten Schritt!"
                          (schlonkel)  &





  Refg jraa qre yrgmgr ZBF1065 qrsrxg,
      qre yrgmgr 6539f vzcybqvreg
     haq qre yrgmgr Pbzcrgvgvba Ceb
             mreoebpura vfg
           jreqrg vue zrexra,
   qnff Rzhyngbera xrvar Frryr unora!
                             (fpuybaxry)











              >no carrier<
              >no carrier<







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