DT 91 51

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English Translation

Dallas Quest                      review
________________________________________

Die  älteren  User unter uns werden sich
bestimmt erinnern - die Kultfernsehserie
DALLAS aus den USA (Produktion '78-'91):
Eine  klassische  Seifenoper,  familiäre
Verstrickungen und harte Kämpfe um Geld,
Macht,  Intrigen  und Öl. Angeführt wird
die  Reihe von einem gewissen J.R. Ewing
(gespielt von Larry Hagman), ein Schurke
mit  breitem Grinsen und Cowboy-Hut (wir
sind  schließlich in Texas!). Die Ewings
selber  leben  alle auf Southfork, einer
riesigen Ranch  nahe  Dallas  (daher der
Name).  Die  Firma der Serie, Ewing-Oil,
gehört  zu den führenden Unternehmen der
Erdöl-Industrie  und bildet in der Summe
den Schauplatz für Intrigen, Korruption,
Sex, Macht und Moral. Da DALLAS weltweit
ein  riesiger Erfolg war (vor allem auch
in  Deutschland), wurde schließlich bald
versucht,  diesen  auch auf dem Computer
weiter  zu  führen. Und so entstand 1984
eines  der ersten Grafik-Adventure,  das
"Dallas  Quest"  genannt  und  von James
Garon von Datasoft  u.a. für den C64 und
Atari XL  entwickelt  wurde.  Das  Spiel
selber hat mit der Serie im Grunde nicht
viel  gemeinsam,  außer den Charakteren.
Dennoch:  Das  Spiel  war ein Renner und
wurde  damals von allen führenden großen
Spielemagazinen  gelobt.  Nur  der  hohe
Schwierigkeitsgrad war für viele eine zu
harte Nuss...

Ich  selber stieß erst Ende der 80er auf
dieses  Spiel. Ich kannte die Serie (ich
durfte  sie  ab und zu mit meinen Eltern
gemeinsam  sehen), nicht aber das Spiel.
Natürlich war ich neugierig, als ich den
neuesten  'Swap'  ins Laufwerk legte und
nach  LOAD"$",8 schließlich  LOAD"*",8,1
tippte.  Nach einem kurzen Intro stellte
ich fest: Aha, ein Adventure. Nicht gut.
Adventures  waren  für mich damals nicht
besonders interessant, weil der Großteil
englisch war und ich diese Sprache  erst
ab  der  7.  Klasse  (zunächst wurde ich
mit  Latein gequält...)  lernen  durfte.
Somit  war an  Spielspaß bei  englischen
Adventures  nicht  zu denken. Was wusste
ich schon: LOAD, RUN, RETURN, GAME OVER,
PLAYER, ein paar BASIC-Befehle - das war
es  dann  auch schon. Dennoch: Ich wurde
sehr neugierig, vor allem auch, weil die
Grafik  ansprechend  war. Also griff ich
nach  dem  Lexikon  und habe mühsam Wort
für  Wort übersetzt.  Und so blöd es aus
heutiger Sicht klingt: Das hat irre Spaß
gemacht! Das Spiel selber war irgendwann
sogar Nebensache, das Rätseln 'Wie heißt
das  jetzt  auf deutsch?' war wichtiger.
Meine  Eltern  waren  damals sehr stolz,
weil  ich  mich  so  eifrig mit Lexikon,
Zettel  und Stift um eine fremde Sprache
bemühte.  Latein-Vokabeln  hatte  ich ja
vorher  schon mit dem C64 gepaukt,  dass
ich mich nun auch noch in Englisch übte,
war  für sie nur eine Bestätigung dafür,
dass  sie  mir  den  C64 für teures Geld
angeschafft  hatten  (es  gab  aber auch
Zeiten,  da  wurde  das  immer wieder in
Frage  gestellt)...  In der Tat habe ich
mich viel mit "Dallas Quest" beschäftigt
ohne  allerdings  groß  voran zu kommen.
Mit  einem  Lexikon allein kann man kein
Adventure  lösen...  Erst knapp 10 Jahre
später,  weit  in  den 90ern, konnte ich
"Dallas Quest"  lösen: Nach einem Aufruf
in  der  CF  (Computer-Flohmarkt)  bekam
ich schließlich entscheidende Tipps, die
ich brauchte, um das Spiel zu lösen. Ein
tolles Gefühl,  nach einem Jahrzehnt des
Mühens, Rätselns und Verzweifelns...

Durch  Zufall  bin ich im Herbst letzten
Jahres  beim  Aufräumen meines Büros auf
alte  Notizen  von mir zu "Dallas Quest"
gestoßen  -  und war sofort wieder total
gefesselt.  Leider  waren  meine Notizen
aber  zu  lückenhaft,  um es  auf Anhieb
durchspielen  zu  können.  Also  hieß es
schließlich wieder: "Auf ein Neues!" und
schon  war ich wieder eingetaucht in die
Welt  der  Adventures,  die  Uhr  meiner
Zeitreise  um  20  Jahre zurückgestellt.
Einziger Vorteil zu damals: Viel bessere
und  sichere Englischkenntnisse und mein
Notizzettel mit Tipps. Der Rest war zwar
immer  noch eine Menge Arbeit, aber dann
auch wieder nur halb so schlimm. Und: Es
hat irre Spaß gemacht!

Wieder  Lust  bekommen?  Oder gibt es da
draußen  sogar Leute, die "DALLAS QUEST"
noch  nicht  kennen...?  Dann ran an die
Tastatur,  notfalls  ein  Lexikon  parat
legen  (:-)))  und los geht's! Und damit
ihr  nicht ganz so verzweifeln müsst wie
ich  damals  vor  über  20 Jahren - hier
meine ganz speziellen Tipps an euch:
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In  der  Anzeige hat man einen Überblick
über  folgende  Dinge: Anzahl der bisher
getätigten  Texteingaben  (=  Züge), die
Eingabeaufforderung ("Well ?"), wichtige
Gegenstände  in  der Umgebung (z.B. "You
see: bugle, rifle, Sue Ellen"), Ortsname
(z.B. "Living room"), das Textfenster an
sich, natürlich  das aktuelle Bild (z.B.
Sue  Ellen  sitzend auf  dem Sofa),  die
Angabe der möglichen Richtungen und eine
Anzahl  der  verbleibenden, vom Computer
erteilten Hinweise zum Spiel (max. 9).
BEFEHLE 1 (ALLG.)
BEFEHLE 1 (ALLG.)

I    = Inventory (zeigt an, welche Dinge
       man bei sich trägt; Achtung: max.
       6 Gegenstände möglich!!!)

CLUE = Hinweis vom Computer, Tipp zur
       aktuellen Lage; manchmal sehr
       hilfreich, aber Achtung: nur max.
       9 Hinweise möglich!
       Tipp: Spielstand speichern, CLUE
       abfragen, Spielstand laden (so
       spart man Hinweise...)

AGAIN = wiederholt die letzte Anweisung
LOAD = Laden von Spielständen (1-9)

SAVE = Speichern von Spielständen (1-9)

QUIT = Verlassen des Spiels (nach einer
       Sicherheitsabfrage)


Y    = Beantworten von Fragen mit "Ja"

N    = Beantworten von Fragen mit "Nein"

N    = Norden
E    = Osten
S    = Süden
W    = Westen
BEFEHLE (ZWINGEND NOTWENDIG !)
BEFEHLE (ZWINGEND NOTWENDIG !)

Folgendes Vokabular ist für den Erfolg
im Verlauf des Spiels unerlässlich:

LOOK   = Übersicht
EXAM   = untersuchen
LIGHT  = einschalten (Taschenlampe)
UNLIT  = ausschalten (Taschenlampe)
HEAT   = erwärmen
GIVE   = geben
ENTER  = betreten
DIG    = graben
TICKLE = kitzeln
TAKE   = nehmen
DROP   = fallen lassen

OPEN   = öffnen
CLOSE  = schließen

RIDE   = reiten

ROW    = rudern

WAVE   = schwenken

PLAY   = spielen

WAIT   = warten

SHOW   = zeigen
TIPPS
TIPPS

 1. Töte keine Tiere - "Dallas Quest"
    ist ein tierfreundliches Spiel. Es
    gibt immer eine andere Möglichkeit,
    Tiere los zu werden...

 2. Schwimmen gehen ist tödlich...

 3. Fäkalsprache oder Kraftausdrücke mag
    "Dallas Quest" nicht...

 4. In der Eingangshalle nicht zum
    Ausgang (= Süden) gehen - J.R.'s
    Schläger sind hart im Geben...
 5. Pferde zu reiten ist nicht einfach,
    aber manchmal bekommt man so gute
    Tipps...

 6. Eulen sehen am Tag schlecht - eine
    Sonnenbrille kann helfen...

 7. Tiere lieben Musik - vor allem, wenn
    man aus Todesangst spielt...

 8. Schlangen sind kitzlig...

 9. Tabak ist gesundheitsschädlich, aber
    für das Spiel unerlässlich...

10. Affen sind treue Diener (Tabak...)
11. Geld ist unwichtig, oder...?

12. Eine Leiter, die morsch ist, sollte
    man halt mit weniger Gegenständen
    hinabklettern - notfalls öfter...

13. Kokosnüsse und Eier haben zwar nicht
    die gleiche Farbe - aber manchmal
    eine ähnliche Größe...

14. Ein Gewehr bringt nur Ärger. In
    Texas sind Waffen alltäglich, aber
    bei "Dallas Quest" unnütz (sehr
    löblich, oder?)...

15. Eier lieben Wärme...
16. Dunkelheit ist übel - Licht ist
    besser...

17. Eine Taschenlampe braucht Strom
    (= Batterien) - sie sollte gut
    genutzt sein...

18. Beutel, die offen sind, können den
    Inhalt verlieren...

19. Bei der Mutprobe gibt es nur eine
    Möglichkeit (ich sage nur Eier...),
    die das Spiel bis zum Ende wirklich
    lösen lässt...

20. Ray Krebbs + Football - das passt...
Den  Spielstand  immer wieder und wieder
abspeichern.  Das Spiel ist hundsgemein.
Das  Schlimme  ist:  Es gibt Situationen
im  Spiel,  die  sind nicht mehr lösbar,
wenn  man etwas vergessen hat.  Manchmal
merkt man das aber nicht gleich, sondern
erst  viele  Züge  später.  Der Computer
macht  sich dann  über  einen lustig und
alles war  umsonst.  Also  aufpassen! Es
gibt  zudem Dinge im Spiel, die kann man
nicht brauchen. Leider darf man auch nur
6 Gegenstände tragen. Die  Qual der Wahl
ist  wie ein Damokles-Schwert, das immer
über einem  schwebt. Gemein, gemein. Und
wenn  man dann doch etwas falsches nimmt
oder zurück lässt - GAME OVER...
"Dallas  Quest"  ist  ein schweres Spiel
seiner  Zunft. Wer  aber knackige Rätsel
mag  und  auch  nicht schnell Wutanfälle
bekommt, wenn man  nach  vielen  Stunden
des  Tüftelns  merkt "Schei**e, falschen
Weg eingeschlagen!" und wieder von vorne
anfangen  muss  (worst case!) - der  ist
bei diesem Adventure richtig. Alle ande-
ren sollten mein Longplay lesen!

Jahr  : 1984
Firma : Datasoft
Genre : Adventure (1 Spieler, Tastatur)
Quelle: www.c64games.de

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