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                 RETURN

   Das Magazin für die Generation C64


     Eine kritische Betrachtung von

             Telespielator



www.inferior-c64.de.vu
telespielator(at)gmx.de
Etwas  mulmig  war mir schon, als ich im
Forum-64  las,  daß  die Macher der Cevi
Aktuell    den   Schritt  hin  zu  einem
kommerziellen Magazin wagen wollten.

Sofort  erinnerte ich mich an die Go64!,
die  ich bis zuletzt abonniert und gegen
Kritik  verteidigt hatte, dann aber ent-
nervt abbestellte, als man mir ohne Vor-
warnung eine umgelablete Retro geschickt
hatte.  Plötzlich  ging  es kaum noch um
C64  und  Co.  und  90% des neuen Heftes
waren für mich uninteressant.

Die  von  mir so geschätzte Heftdiskette
war da schon lange Geschichte. Ich fühl-
te  mich  verarscht! Diese schlechte Er-
fahrung  machte mich zunächst skeptisch,
was  das  neue  Magazin anging. "Return"
klingt ja auch sehr ähnlich wie "Retro".

Trotzdem  beschloss  ich, die Weiterent-
wicklung  erstmal  zu begrüßen. Immerhin
kannte  ich zwei der Drahtzieher ja mehr
oder weniger persönlich und mit der Cevi
Aktuell   hatten  sie  schließlich  auch
bewiesen,  wie  viel  ihnen an der Szene
gelegen ist. Außerdem hatte ich ja schon
lange  gefordert,  endlich  eine  Druck-
version  der CA anzubieten, weil ich die
selbts    ausgedruckten  Zettel  nie  so
richtig   befriedigend  fand  und  zudem
weder auf dem Klo noch im Bett und schon
gar nicht in der U-Bahn in der Lage war,
PDF-Dateien zu lesen. Lotek macht's vor!

Also  habe  ich das neue Heft gleich mal
abonniert,  frei  nach den Bremer Stadt-
musikanten  "etwas  besseres als den Tod
finden wir überall!" :D

Nach  einiger  Zeit  des Wartens lag sie
dann  endlich  im  Briefkasten, die neue

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Einen  ersten  positiven  Eindruck bekam
ich  bezüglich der Verpackung. Mit einem
Briefumschlag  hat man die goldene Mitte
zwischen  umweltfeindlichen Plastiktüten
und  Sammlerfeindlichen Adressaufklebern
(die oft das Cover versauen) gewählt.

Nun war ich um so gespannter auf den In-
halt.  Schnell war der Umschlag geöffnet
und der erste Eindruck war super!

Ein  gefälliges  Logo im Regenbogen-Look
neben  einer Datassette (Finchy, ick hör
Dir  trapsen!), eine knappe Inhaltsüber-
sicht  und vor allem: Eine blonde Pixel-
mieze mit vier schlagenden Argumenten.

Doch  da  tauchte  schon die erste Frage
auf:  WER  IST  DAS?  Trotz  eingehender
Lektüre  gab mir das Heft keine Antwort!
So  eine Information suche ich zuerst im
Impressum..!

Auch  fehlt  mir auf dem Cover ein Datum
oder  wenigstens  eine  laufende Nummer.
"Nr.1/Herbst 2009" wäre doch noch sicher
irgendwo  unterzubringen  gewesen. Viel-
leicht  neben  dem (mit 4,90 gerade noch
zu  ertragenden) Preis? Lustig wäre auch
der  Counter  einer  Datassette, der die
laufende  Nummer  anzeigt  und das Datum
im Impressum...!

Eine  längere  Bahnfahrt  von  über vier
Stunden  gab  mir  die  Gelegenheit, das
Heft    eingehend  zu  analysieren.  Das
blonde  Mädel, daß sich direkt zu Anfang
in  den Sitz schräg gegenüber hatte fal-
len  lassen,  hatte  zwar  zunächst mein
Interesse    geweckt,  hatte  sich  aber
selbst disqualifiziert, als sie die BILD
aus  der Tasche zog und begann, darin zu
"lesen".

Also widmete ich mich der Return und muß
sagen,  ich  habe  mich keine Minute ge-
langweilt.  Das  möchte  ich  an  dieser
Stelle  betonen,  denn  ich  habe einige
Verbesserungsvorschläge,    möchte  aber
keineswegs  den  Eindruck  erwecken, ich
sei irgendwie unzufrieden. Vielmehr han-
delt es sich um Details, die jedoch, das
sei  vorweggenommen,  den  positiven Ge-
samteindruck  nicht  zu trüben vermögen.
Außerdem  ist  dies  die  Nr.1,  da kann
nicht alles perfekt sein.

Auf  S.3  fiel  mir  auf, daß man in der
Aufzählung  den C64 ruhig als "Commodore
64"  hätte  ausschreiben können, wie man
es  auch  beim  Atari 2600 und beim Sin-
clair  ZX81  getan hat. Alternativ hätte
man  auch  "C64, VCS und ZX81" schreiben
können.  Wäre  halt  einheitlicher.  Ist
natürlich  nur  eine stilistische Spitz-
findigkeit.

Auf  S.4  fand  ich  es  schade, daß auf
Cloanto  nicht  näher eingegangen wurde.
Obwohl  es  sich  um  "eine der ältesten
noch  aktiven  Firmen" für C64-Kram han-
delt,  hatte  ich noch nie was davon ge-
hört. Ich würde mich über einen ausführ-
lichen  Bericht  in  einer  der nächsten
Ausgaben  freuen.  Außerdem hätte ich es
interessant  gefunden  zu  erfahren, was
die vorgestellte DVD kosten soll und wie
die  rechtliche Lage ist. Bei 5000 Spie-
len ist es ja eher unwahrscheinlich, daß
die jeden Publisher um Erlaubnis gefragt
haben.  So gesehen ist es ja doch mutig,
sowas  anzubieten. Abmahnanwälte könnten
zum Problem werden, oder nicht?

Im  Artikel zum "Chameleon" wäre die URL
von  Individual  Computers  sinnvoll ge-
wesen!

Auf Seite 5 habe ich einen Vergleich von
"Robbo   forever"  mit  anderen  Spielen
(Boulder Dash?) vermisst, außerdem einen
Screenshot  des "Gakken GMC-4" (es wurde
nicht  ganz  klar,  wie  der Rechner die
eingebauten  Spiele  darstellt, bzw. wie
"Tennis"  auf einer 7-Segment-Anzeige zu
realisieren wäre.

Der  Kurzbeitrag über den Asteroids-Film
liest  sich  ein wenig wie ein Hoax, was
durch  eine Quellenangabe vermeidbar ge-
wesen wäre.

Auf  Seite  6 habe ich mich gefragt, was
wohl    die  "Spezialanwendungen"  eines
Pneumatik-Computers  sein  mögen  und im
Artikel  zur  GamesCom  hätten  mich ein
Foto  und  ein  Screenshot vom erwähnten
Motorrad-Fahrsimulator mehr Interessiert
als  ein  Bild  von  Leuten, die am SNES
zocken. Im Gegensatz zum Motorradsimula-
tor  habe ich so eins nämlich selber zu-
hause...!

Auf  Seite  8 wäre eine Bildunterschrift
sinnvoll  gewesen.  Ohne  Vorwissen wird
sonst  nicht  klar,  welcher  der beiden
abgebildeten Herren welcher ist.

Was  "Kite!"  ohne  Gimmiks kostet, wäre
auch interessant gewesen!

Bei  dem sehr interessanten Artikel über
die  "Generation  C64"  auf Seite 9 habe
ich  mich  gefragt, ob diese wirklich so
"unpolitisch"  war.  Immerhin  waren die
80er    auch  die  Zeit  der  Friedens-,
Umwelt-    und    Anti-AKW-Bewegung  und
zeitgleich  mit  dem Ende der 2 1/2-Par-
teiensystem  (Einzug  der  Grünen in den
Bundestag)   erschien  der  C64  in  den
Läden.  Da  fällt  es schwer zu glauben,
daß  sich  eine homogene Gruppe von C64-
Freaks für all das nicht interessierten.

Außerdem  könnte  man  vermuten, daß die
Hacker-  und Raubkopiererszene teilweise
auch das Resultat kapitalismuskritischer
und libertärer Ideen der '68er waren.

Auch würde mich interessieren, woher die
Angaben  über  die Preisspanne für Giana
Sisters  stammen. Doch hoffentlich nicht
von eBay?

War  nicht der Videogamecrash schon frü-
her  ('83?)?  Betraf das die ganze Bran-
che,  oder  gab es lediglich eine Verla-
gerung  von den Spielkonsolen hin zu den
Heimcomputern?

Auf  Seite 15 wird der SID als einer der
wichtigsten Soundchips der Heimcomputer-
branche  bezeichnet. Das suggeriert, daß
er außer in C64 und C128 auch in anderen
Rechnern zum Einsatz kam. War dem so?

Dann wäre natürlich noch interessant ge-
wesen,  welche  anderen wichtigen Sound-
chips  es  noch gab und worin sich diese
vom SID unterscheiden.

Sehr  gefreut habe ich mich über den Ar-
tikel  zu Space Taxi. Ein echter Klassi-
ker, den auch ich immer wieder gerne ins
Laufwerk  stopfe!  Spannend wäre es aber
auch  gewesen,  etwas  über Rescue Squad
zu erfahren. Vielleicht gibt es da ja in
den nächsten Ausgaben noch ein paar Zei-
len samt Screenshot?

Was  Space  Taxi  angeht,  kann ich mich
allerdings   nicht  erinnern,  daß,  wie
behauptet,  jede  Plattform einmal ange-
flogen werden muß! Schließlich hätte ich
mich  noch  für  ein paar Infos über den
Programmierer  interessiert.  Handelt es
sich dabei um einen Briten, einen Ameri-
kaner  oder  hat  sich  das ganze gar in
Deutschland abgespielt?

Sehr positiv finde ich die detaillierten
Informationen zur Heftdiskette auf Seite
20.  Schade, daß es diese nicht zum Heft
dazu gibt. Vielleicht könnte man ja 'nen
Diskettenservice  einrichten, wie damals
bei  der  64'er.  Ein  kleines  Foto von
Spider-Jerusalem    würde   gleich  klar
stellen, daß es sich hier um eine perso-
nengebundene  Kolumne handelt. Ich hatte
die  "Ich-Form"  zunächst für schlechten
Stil gehalten, weil ich übersehen hatte,
daß  es  sich hier um subjektive Kommen-
tare von Spider-J. handelt.
Leider  wird im Artikel zu Berzerk Redux
nicht klar, was "Crysis" ist.

Auf  Seite 24 wird auf eine Frage einge-
gangen,  die  ich  auch immer stelle und
der   ich  auch  schon  eine  Gruppe  im
StudiVZ   gegründet  habe:  Wer  braucht
schon  mehr  als  8-Bit?  In diesem sehr
interessanten Artikel bleibt leider eine
Frage unbeantwortet: Welche Funktion hat
ein  8-Bit-Prozessor  in  einer elektri-
schen  Zahnbürste  und  wie schließt man
eine Floppy an? :D

Ich  bin  jetzt  absichtlich  nicht  auf
Rechtschreibfehler eingegangen. So viele
habe  ich  auch nicht gefunden. Aber auf
Seite  32  fehlt  tatsächlich mindestens
ein ganzes Wort! Und zwar direkt oben in
der  Einleitung:"..sollte in der kommen-
den   Dekade  Ataris  Pole  Position  am
Markt"... am Markt was?

Ein Foto des 5200 SuperSystems wäre nett
gewesen!

Der  Bericht über den Quickshot Robotarm
auf  Seite  34  rief mir ins Gedächtnis,
daß  ich  Sign  Set  auf der DoReCo ver-
sprochen  hatte,  ihm  den  Test aus der
64'er  zukommen  zu lassen. Das hole ich
noch  nach,  versprochen! Ein erwähnens-
wertes  Detail  wäre die Beleuchtung ge-
wesen, auch wenn die das Teil kein Stück
nützlicher macht..!

Der  Artikel  über  Trackballs, speziell
den CX80 von Atari, hat leider die Frage
offengelassen, ob und wie man sowas auch
am C64 nutzen kann.

20  Jahre Game Boy sind sicher ein Grund
zum  Feiern. Aber die ganze Seite 38 für
ein Foto dieses allseits bekannten Gerä-
tes  zu  "verschwenden"  halte  ich  für
überflüssig.  Da  habe ich als Leser das
ungute Gefühl, daß hier Platz geschunden
werden  sollte. Vor allem, wenn man dann
den  Namen des Geräts in der Überschrift
zusammen  schreibt, wo doch auf dem Foto
deutlich  zu  erkennen  ist,  daß er aus
zwei Wörtern besteht!

Auch  erfordert die Behauptung auf Seite
39,  der  Game Boy sei der "erste 'Walk-
man'   für  Videospieler"  gewesen  eine
Abgrenzung  zu  Systemen  wie dem Micro-
vision,  welches schon Jahre vorher aus-
tauschbare  Spiele  für unterwegs anbot.
Sonst ist die Behauptung falsch!

Auf Seite 40 wird dann auch noch behaup-
tet, vor dem Game Boy habe es noch keine
tragbaren Videospiele gegeben. Dabei ist
auf  der selben Seite der Gegenbeweis in
Form  zweier  Fotos  von Game and watch-
Spielen  zu sehen ist und es ja auch das
bereits  erwähnte Microvision welches MB
fast  10  Jahre  vor dem Game Boy veröf-
fentlicht hatte.

Dem Artikel hätte auch sicher die Erwäh-
nung  einiger Meilensteine der Game Boy-
Spielegeschichte nicht geschadet.

Nach  ein  paar  Seiten, die wenig Grund
zum  Motzen  bieten,  habe ich mich dann
auf Seite 48 gefragt, was eine CNC-Fräse
ist  und warum keine Fotos der tragbaren
Playstation  und  des  tragbaren  C64 zu
sehen  sind.  Schließlich ist nicht klar
zu  erkennen, ob es sich bei Seite 49 um
Werbung  handelt oder um einen redaktio-
nellen  Beitrag.  Das  sollte immer klar
getrennt werden!

Nach so viel Gemecker, das nur den Zweck
verfolgt,   das  hohe  Niveau,  das  die
RETURN  mit  dieser  ersten Ausgabe vor-
gelegt  hat zu halten oder gar noch aus-
zubauen komme ich nun endlich zum...

FAZIT: Die  Return bietet eine gelungene
FAZIT: Mischung  aus  langen  und kurzen
Artikeln  und  auch die Mischung an eher
seichten  und  anspruchsvollen Beiträgen
ist  sehr  ausgewogen.  Bei den kürzeren
Texten  vermisst man aber manchmal inte-
ressante Details und Quellenangaben.

Auch die Auswahl und Qualität der Bilder
ist  noch  verbesserungsfähig. Bei Fotos
von  Personen  sollte auf jeden Fall aus
der  Bildunterschrift  hervorgehen,  wer
zu sehen ist. Sehr positiv finde ich die
detaillierten  Infos  zur  Heftdisk. Die
habe ich in der Go64! immer vermisst!

Dafür vermisse ich hier die Heftdiskette
selber.  Kann  man  da  nicht irgendeine
Möglichkeit schaffen? BITTE!! :-D

Sehr  gut fand ich auch den Artikel über
Donkey  Kong!  Besonders, weil hier sehr
schön    systemübergreifend   verglichen
wurde. Ein paar Klone (z.B. Roller Kong)
hätte man noch mit einbeziehen können.

Insgesamt  finde ich den C64-Anteil doch
etwas  zu gering. Auch schließe ich mich
der  Meinung an, daß die teils fehlenden
Abstände  zwischen den Wörtern das Lesen
merklich erschweren. Werbung sollte klar
von  redaktionellen Inhalten unterschie-
den  werden  und im Text erwähnte Geräte
sollten bitte auch abgebildet werden.


Alles  in  allem ist die RETURN
                         RETURN aber ein
echt  gut  gelungenes  Magazin  und  ich
freue  mich schon auf viele weitere Aus-
gaben.  Vielleicht können ja einige mei-
ner  Verbesserungsvorschläge  dazu  bei-
tragen, daß die Return sogar noch besser
wird..?!

Zum  Schluß  noch eine Anekdote: Neulich
war  ich  auf der Geburtstagsfeier eines
guten Kumpels (der arme ist 30 geworden)
und  hatte  mir  für die Lange Fahrt mit
dem ÖPNV u.a. die Return eingepackt.

Auf  der  Party  wollte  ich was aus dem
Rucksack  holen  und  brachte dabei auch
das  Heft  zum  Vorschein. Sofort wurden
einige  Leute  aufmerksam  und es begann
ein  lebhaftes  Gespräch  über  Cevi und
Co.,  wobei einer sogar meinte, er müsse
seinen  C64  unbedingt  mal  wieder  vom
Dachboden holen und alle haben gestaunt,
was mit den alten Kisten noch so abgeht!
Daß es noch regelmäßig neue Spiele gibt,
wurde  mit Begeisterung zur Kenntnis ge-
nommen.

Man  sieht also, daß es für Magazine wie
die  Return  auch  heute noch eine Menge
potenzielle Interessenten gibt!
  Ich kann die Return nur empfehlen!!!
          NEUGIERIG GEWORDEN?
          NEUGIERIG GEWORDEN?

        Mehr Infos gibt es unter

    WWW.RETURN-MAGAZIN.DE
    WWW.RETURN-MAGAZIN.DE oder beim

             RETURN-Magazin
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