DT 85 50

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       Z A K   M C K R A C K E N
       Z A K   M C K R A C K E N


          THE
     AND       ALIEN       BENDERS
                       MIND




Weihnachtsferien '88/'89: Ich und mein
damals bester Freund hatten uns zu einem
Non-stop-Computernachmittag getroffen.

Voller Ungeduld saß ich im warmen Büro
vor dem 128D seines Vaters und wartete
nur darauf, dass es endlich losging.

Mein Freund war noch kurz in der Küche,
um Gläser und Getränke zu holen. Der
128D lief bereits und schnurrte vor sich
hin, allerdings im "falschen" Modus. Als
ich "GO64" eintippte und die erste Disk
aus meiner mitgebrachten Box einlegte,
fiel mein Blick auf eine Schachtel im
Regal: "Zak McKracken And The Alien
Mindbenders" stand darauf. Voller Neu-
gier las ich auf der Rückseite, um was
es ging und dann wurde mir ganz schnell
klar: Das ist doch jenes Spiel, von dem
man in der Schule redete! Cool! "Hey,
seit wann hast du denn dieses Spiel?",
fragte ich, als mein Freund endlich mit
den Getränken zurück kam. "Ach das. Hat
mein Dad zu Weihnachten von meinem Onkel
bekommen. Ist, glaube ich, ein Adventure
oder so. Mein Vater fährt voll drauf ab,
erst am Wochenende hat er wieder stun-
denlang den Rechner "blockiert". Scheint
aber nicht ganz leicht zu sein, denn
weit ist er noch nicht gekommen. Hmm,
wollen wir es mal versuchen...?"
Tja, was soll ich sagen: Aus dem "Ver-
suchen" wurde schließlich mehr und nach
anfänglicher Skepsis und vielen Stunden
wurde uns bald klar, dass uns das "Zak
McKracken"-Virus erfasst hatte! Anstelle
meinen Freund im Kampf Joystick vs.
Joystick platt zu machen, lösten wir nun
GEMEINSAM Rätsel in der Hoffnung, das
Spiel zu meistern und zu gewinnen. Eine
neue, total ungewohnte, aber durchaus
positive Erfahrung. Die Tatsache, dass
man dann auch noch den Spielstand ab-
speichern konnte, war ein zusätzlicher
Ansporn für uns. So verbrachten wir also
die nächsten Tage unserer Weihnachts-
ferien vor dem 128D, schickten Zak um
die ganze Welt, grübelten, probierten
und kombinierten, wähnten uns dann sogar
kurz vor dem Ziel. In der Schule hatten
wir dann nach den Ferien großen Diskus-
sionsstoff mit anderen Mitschülern, wie
man die eine oder andere Spielsituation
bewältigen könnte. War eine tolle Zeit,
auch wenn es schon mal Frust gab (ich
weiß noch, einmal hatten wir vergessen,
den Spielstand zu speichern und ich gab
am Flughafen zu oft den falschen Code
ein - ei, ei, ei, was haben wir damals
"gelacht"...). Nach einer kleineren
Durststrecke ohne großes Vorankommen DIE
Revolution: Einer unserer Mitschüler
sprach von einer Komplettlösung, die in
der letzten Ausgabe eines Computermaga-
zins (ASM?) abgedruckt wurde. Da wir
selber nicht mehr weiter kamen, haben
wir nicht lange gefackelt und so war es
nur eine Frage der Zeit, bis wir diese
Komplettlösung in Händen (als Kopie!)
hielten und den Rest des Spiels schluss-
endlich knackten. Als wir dann Zak und
Annie den Schalter in der Pyramide um-
legen ließen und das Spiel damit beende-
ten - das war dann schon ein tolles
Gefühl. Auch wenn wir es nicht 100%
ehrlich geschafft haben. Aber das war
uns damals schnurzpiepegal. Entscheidend
war der Spielspaß und den hatten wir -
definitiv bis zum Ende...
Ich löse "Zak McKracken" auch heute
noch gerne (ca. 1x im Jahr), auch wenn
ich natürlich keine Rätsel in dem Sinne
mehr meistern muss, weil ich sie schon
oft genug vor mir hatte und somit im
Grunde auswendig kenne. Der Reiz besteht
dann darin, das Spiel so schnell wie
möglich durch zu spielen und tunlichst
keine Lösungshilfen zu verwenden. Das
kann dann nach einem Jahr schon wieder
ganz schön knifflig sein (wie war das
doch gleich nochmal - wo muss ich mit
Zak jetzt hin???)...

Doch worum ging es eigentlich bei "Zak
McKracken"? Hier ein paar "ZDF":
1.Story:
Zak McKracken ist ein erfolgloser Repor-
ter aus San Francisco bei "The National
Inquisitor". Zusammen mit den im Laufe
des Spiels gewonnenen Freundinnen
muss er die Erde vor einer Invasion
durch Außerirdische retten, die die
Menschheit mithilfe von Verdummungs-
maschinen unterwerfen wollen. Dabei muss
man zahlreiche Rätsel lösen und mehrere
Abenteuer bestehen, die auf der ganzen
Welt verstreut sind, sogar bis auf den
Mars führen und schließlich in den Pyra-
miden von Ägypten enden.


2.HintergrÜnde:
Die Handlung von "Zak McKracken And The
Alien Mindbenders" ist im Jahr 1997 an-
gesetzt, also neun Jahre in der Zukunft
aus der Sicht des Erscheinungsjahres.
Besonders interessant sind die Aussagen
hinsichtlich zukünftiger Techniktrends,
so z.B. die Verwendung einer "Cash Card"
oder einer "DAT-Kassette". Die "Cash
Card" könnte man mit unserer heutigen
Kredit- bzw. Geldkarte vergleichen,
dagegen war die Prognose mit der DAT-
Kassette nicht zutreffend: Die Rolle
der CD war der einer DAT-Datassette
weit überlegen. Besonders interessant
finde ich aber folgende Hintergründe:
Je nachdem, welche Version man von
"Zak McKracken" spielt, sind diverse
Gags und Verweise auf andere LucasArts-
Spiele etc. versteckt:
- Kanister mit Kettensägenbenzin
  (fehlt ja bekanntlich bei "Maniac
  Mansion")
- Fahndungsplakat für den Meteor (auch
  aus "Maniac Mansion")
- Chuck, die Pflanze (ein in mehreren
  Spielen von LucasArts beliebter
  Running Gag)
- Zak soll am Anfang des Spiels eine
  Telefonrechnung in Höhe von $1138
  begleichen, eine Zahl, die ebenfalls
  als Running Gag fungiert und sich
  auf George Lucas' ersten Spielfilm
  "THX 1138" bezieht
- Die Namen der drei Freundinnen von
  Zak sind die Namen der damaligen
  Freundinnen der Hauptprogrammierer.
  Einer dieser Programmierer, David Fox,
  ist mittlerweile sogar mit Annie
  verheiratet. Der Gag, dass Leslie beim
  Ausziehen ihres Helmes immer eine
  andere Haarfarbe hat, ist eine Satire
  auf die reale Leslie, die sich zur
  Zeit der Entwicklung des Spiels oft
  die Haare gefärbt haben soll
- Der Nachname McKracken wurde vom
  Programmiererteam zufällig aus dem
  Telefonbuch ausgesucht
- Die Titelmelodie des Spiels ist auf-
  grund zahlreicher Remixes und Cover-
  versionen mittlerweile zu einiger
  Berühmtheit gelangt
- Der Monolith auf dem Mars, der als
  Fahrkartenautomat dient, ist eine
  Anspielung auf den Monolithen im
  Film "2001: Odyssee im Weltraum", die
  sich an verschiedenen Orten im Sonnen-
  system (Erde, Mond, Jupiter) befinden
- Der Name der Boulevardzeitung, bei der
  Zak arbeitet, ist eine Anspielung auf
  die reale Zeitung "The National Enqui-
  rer"


3.Gags:
- Im Flugzeug Zak die Toilette benutzen
  lassen...
- In Seattle das Loch für die Höhle
  graben, ohne vorher das zweiköpfige
  Eichhörnchen mit Erdnüssen gefüttert
  zu haben...
- Sushi im Fischglas in Spüle schütten
  und Müllzerhacker einschalten...
- Den blauen Kristall beim Yak, dem
  zweiköpfigen Eichhörnchen und Sushi
  (muss noch auf dem Schrank stehen)
  ausprobieren...
- Anrufbeantworter einschalten und
  später Mutters "Ratschläge" anhören...

4.Tipps:
- Das Spiel ist nur lösbar, wenn keine
  Person stirbt - also regelmäßig den
  Spielstand sichern!!!
- Hut und Nasenbrille aufsetzen, in die
  Telefongesellschaft gehen und Zaks
  Telefonrechnung "begleichen" (das
  Alien hält mit dieser Verkleidung
  Zak für einen eigenen Mitarbeiter)!!!
- Messer aus der Küche in Zaks Schlaf-
  zimmer in den losen Brettern unter dem
  Teppich abbrechen und anschließend im
  Leihhaus (Lou's Loan's) verkaufen...
- Im Spacecadillac des Alienanführers
  (Bermuda Dreieck) auf den Lottoautoma-
  ten am rechten Ende des Ganges schauen
  und sich die Zahlen merken. Diese
  Zahlen dann in San Francisco in Lou's
  Loan's tippen und nach einiger Zeit
  den fetten Gewinn abholen...

5.Sonstiges
Am PC erschien am 19. April 2008 ein in-
offizieller Nachfolger, 20 Jahre nach
dem Erscheinen des Originals, ein Fan-
projekt namens "Zak McKracken - Between
Time And Space".

Das Computerspielemagazin PowerPlay
bewertete "Zak McKracken" in der Ausgabe
29/1988 mit 91% - nicht zu wenig, wie
ich meine!!!
ZAK MCKRACKEN AND THE ALIEN MINDBENDERS

Jahr, Firma:    1988, Lucasfilm Games
Genre, Spieler: Point'n Click Adventure,
                1 Spieler
Steuerung:      Maus, Joystick, Tastatur
Sprache:        deutsch
Quelle:         www.c64games.de



ZAK MCKRACKEN - BETWEEN TIME AND SPACE

Quelle:         www.zak2.org


Wer "Zak McKracken" nicht kennt, der hat
echt am C64 was verpasst. Ich kenne und
spiele auch gerne die Amiga-Version,
doch die am C64 mag ich dann doch am
liebsten, wahrscheinlich deswegen, weil
ich es damals, wie vorher beschrieben,
mit meinem Freund gemeinsam "löste".
Ob jetzt "Maniac Mansion" oder eben
"Zak McKracken" das bessere Spiel ist,
kann ich nicht eindeutig beantworten.
Beide haben aber eines gemeinsam: Ein
bahnbrechendes Spielprinzip, immensen
Spielwitz und Humor und eine unglaublich
verrückte Story. Adventures hatten bis
dato immer einen öden Beigeschmack,
waren konservativ gestaltet, einfach
gehalten und hatten höchstens Grafik-
bilder. Für mich kein Wunder also, dass
solche Spiele eher die Erwachsenen an-
sprachen. Ich erinnere mich nicht, dass
aus meiner Klasse irgendeiner Adventures
gespielt hätte. Viel zu langweilig für
12-13jährige Teenager. Geradezu als
revolutionär kann man "Zak McKracken"
(inkl. Vorgänger "Maniac Mansion") be-
zeichnen, gerade wenn es um Adventures
geht: Endlich Bewegung und Action im
Spiel, ein vorgegebenes Vokabular durch
"Point'n Click" (eine wesentliche Er-
leichterung), tolle Figuren und eine
Story, die einfach fesseln musste, von
den Rätseln ganz zu schweigen. Ein
komplettes Spiel für Jung und Alt - was
will man eigentlich mehr?

Ach ja, als mein Freund und ich damals
"Zak McKracken" lösten, war dessen Vater
gerade mal bei der Hälfte und schon mit
den Nerven (fast) am Ende. Man kann sich
vorstellen, welche Schadenfreude wir
empfanden, einen Erwachsenen geschlagen
zu haben (von der Komplettlösung erzähl-
ten wir ihm erst vieeeeeel später)...


Viel Spaß beim Retro"rätseln",
Spider

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