DT 86 74

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English Translation

    Commodore -
     Aufstieg und Fall eines
      Commodore -
       Aufstieg und Fall eines
        Commodore -
         Aufstieg und Fall eines
          Commodore -
           Aufstieg und Fall eines

------------ Directors Cut! ------------

Die  einzig wahre  Geschichte  über  den
Aufstieg und Niedergang der Firma Commo-
dore. Abgezapft  und  original  verkorkt
von >schlonkel/Lan<. Wir schalten nun um
zum ...                              >>>
... Vorgeplänkel

Guten Tag. Mein Name ist >schlonkel< und
Sie  kennen mich  sicher  aus Filmen wie
>Mein Computer will gackern, was Huhn?!<
und >Ist es Sin Clair zu sein?<. Dem ei-
nen  oder  dem  anderen, womöglich  aber
beiden wird  diese  Überschrift  bekannt
vorkommen. Richtig, ich habe  unter die-
sem Thema schon mal einen  Text im  all-
seits  beliebten  Forum464 (ja, das  von
cpc464nurse) geschrieben. Das jedoch war
nur die halbe Wahrheit, hier gibt es nun
die Ganze. Leider war es  gar  nicht  so
einfach, denn es gibt kaum Informationen
über diese Firma und deren Produkte. >>>
Bei Eingabe von >Commodore< in einer be-
kannten Suchmaschine erfährt man nur et-
was über einen Dienstgrad oder ein  sus-
pektes Auto. Ein  weiterer  Versuch  mit
>Commodore Büromaschinen GmbH< war  lei-
der auch nicht von Erfolg, hier kam auch
nur:

 0 Ergebnisse -- Meinten Sie vielleicht
     >Schneider Computer Division<?

Es half alles nix, ich musste  meine Be-
ziehungen spielen lassen. Es folgt  nun,
in gnadenloser  Aufarbeitung, die  Wahr-
heit über eine fast gänzlich  vergessene
Firma: >Commodore<...                >>>
... Der Anfang

Commodore (andere Stimmen sprechen  auch
von >Commondore< und >Comodre<) wurde in
den 1950ern von  einem  gewissen  Jaques
Tramielle gegründet. User >Lorraine< aus
dem o.g. Forum ist  sich sicher, dass er
Idek Tramielski hieß. Man  sieht, selbst
der Name des Firmengründers ist kaum be-
kannt. Man  veröffentlichte viel  Krims-
krams und nannte sich dann in den 1960er
>Commodore Business Machines (CBM)<. Der
einzige Sinn dieses Schritts bestand da-
rin, im Telefonbuch vor >IBM< zu stehen.
Dummerweise hatte man aber  eine Geheim-
nummer.                              >>>
Commodore begann Ende der 1960er mit der
Entwicklung  von  sogenannten  Addierma-
schinen. Anfang der 1970er jedoch begann
eine  Rezession und die  Addiermaschinen
lagen wie  Blei in den  Regalen, da  die
Händler und Unternehmer nur noch subtra-
hierten. Commodore entwickelte zwar noch
weitere Maschinen, doch um 1976/1977 war
die Firma quasi Pleite. Das machte  sich
dadurch bemerkbar, dass nur noch Tasten-
blöcke vorrätig waren. Gehäuse und  LED-
Anzeigen für  die  Taschenrechner  waren
nicht mehr auf Lager. Man fing an zu im-
provisieren: Der Taschenrechner mit  dem
Namen >PET2001< erschien in einem selbst
zurechtgebogenen Blechgehäuse        >>>
samt sogenanntem Grünmonitor. Einzig die
ja noch vorrätige Tastatur erinnerte  an
die  Taschenrechner. Das  Gerät  floppte
auf ganzer Linie. Einmal passte die grü-
ne Schrift des Monitors überhaupt  nicht
in die ocker/bräunliche Einrichtung vie-
ler Wohnungen, desweiteren weigerte sich
die Hemdenindustrie so große Taschen für
den Transport der Taschenrechner zu fer-
tigen.

... Das Ende

Commodore drehte nun völlig am  Rad, und
anstatt einen Gang zurückzuschalten wur-
de man größenwahnsinnig.             >>>
Man entwickelte Taschenrechner  mit  den
folgenden Bezeichnungen: 3000, 4000(!!),
8000(!!!) und schlussendlich 9000(!!!!).
Die Anzahl der verkauften Geräte  dürfte
an einem Finger abzuzählen sein. Während
Taschenrechner  anderer   Firmen  stetig
kleiner wurden, wurden die von Commodore
größer!

... Der Neuanfang

Commodore musste sich neu ausrichten. Da
man ja Erfahrung  mit Taschenrechnern in
allen Größen hatte, wollte man nun diese
auf  dem  expandierenden   Computermarkt
einbringen. Das tat man dann auch!   >>>
Der erste Computer von Commodore, VIC20,
wurde entwickelt. Die Sensation an  die-
sem Gerät: Er kam mit  Farbe! Die  Funk-
tionstasten waren  orange, die  Tastatur
braun und das Gehäuse kam mit dem gesam-
ten Farbspektrum: Es war weiß! Auch  die
Ausstattung war phänomenal. 5kRAM, davon
3583 Bytes frei verfügbar, mehr brauchte
man nun wirklich nicht! Bei den  Butter-
preisen. In Deutschland  kam  das System
mit der Bezeichnung >VC20< auf den Markt
da man Kommunikationsprobleme befürchte-
te: Käufer(in): >Schönen  guten Tag, ich
hätte gerne ein VIC...< - Verkäufer(in):
>Tut mir leid, die  Bonbonabteilung  ist
im 1. Stock!<                        >>>
Das Gerät wurde ein sehr großer  Erfolg,
>VC< im Folksmund auch  oft als "Vreund-
licher Computer< bezeichnet. Für  Commo-
dore  sollte  es der letzte Erfolg sein,
jetzt wurden nur noch Flops  produziert.
Einer größer als der andere...

... Der große Flop: >Commodre 64<

1982 stellte man  den >Commodre 64< vor,
der den VC20  ersetzen  sollte. Er  wird
trotz einer Produktionszeit von mehr als
zehn Jahren zum größten Flop der  Compu-
tergeschichte. Obwohl das Gerät mehr als
doppelt so teuer war wie der VC20 liefen
von ihm quasi keine Programme drauf! >>>
Die Leute sahen natürlich die  Problema-
tik und ließen das  Gerät  links liegen.
Von Taschenrechner war man gewohnt, dass
4*4 auf -jedem- Taschenrechner 16 ergab,
egal von welcher Firma oder welches  Mo-
dell. Wenn  man  aber zB. beim VC20  den
Befehl "Poke36879,8" eingab so wurde der
Bildschirm  schwarz. Beim  64er  änderte
sich aber gar  nichts. Das  Einzige, was
sich änderte, war die Gesichtsfarbe  des
Benutzers: Auf >Rot<. Die Geräte  gingen
massenweise als >Defektös< zurück.

Es gibt nur noch  wenige Bilder  von dem
Gerät. Auf diesen Bildern wird aber eine
massiv schlechte Qualität des        >>>
Computers offenbar. In dem Video >Commo-
dre 64 Training Tape< sieht man den  C64
nach dem  Auspacken  mit  orangefarbenen
F-Tasten, nach 6 Minuten dunkeln sie ur-
plötzlich nach  und  werden  grau! Viel-
leicht um die VC20-User zu täuschen, ich
vermute aber billiges  Plastik. Nebenbei
ist das Video wohl auch einer der  letz-
ten Belege, dass der C64 auch  eine  OVP
hatte. >But lets throw the Box away< ist
der Kommentar des Moderators. Leider nur
die Box.

Wie dem auch sei, die User  merkten  den
Humbug und ignorierten in der Folge  ge-
flissentlich das System.             >>>
Obwohl das Gerät über 10 Jahre  auf  dem
Markt war, konnte ich nur fünf Programme
eruieren, die für das System geschrieben
wurden, davon ist eines  ein  >Anwender-
programm<, der Rest Spiele:

- Space Taxi: In  diesem, völlig  reali-
  tätsfernen, Spiel muss man ein Taxi zu
  einem Kunden steuern. Dieser  ruft  in
  schwer   verständlicher  Sprachausgabe
  >Mini Car< und du musst zu ihm  hin...
  ja, hinfliegen(!). Seit  wann  fliegen
  Taxis?! Also, verarschen kann ich mich
  selbst. Das  wiederholt  sich  ständig
  und macht irgendwann mürbe. Sowas kann
  kein Erfolg werden!                >>>
- Choplifter: Eigentlich sollte das Pro-
  gramm >Shoplifter<  heißen  und  Tipps
  beim 5-Fingerrabatt geben. Da es  dann
  aber erst >ab 18< gewesen wäre hat man
  sich umentschieden. Hier muss man  nun
  einen Hubschrauber steuern und  kleine
  weiße Männchen abschießen.  Vor lauter
  Freude darüber winken sie  dir  sogar!
  Abartig. Nach 64 abgeschossenen  Männ-
  chen ist das Ganze zum Glück beendet.
- The Hitchhikers Guide to  the  Galaxy:
  Ein Adventure, das aufgrund mangelnder
  Grafik- und Soundqualität des C64 völ-
  lig textbasiert war. Das beste Komman-
  do bei diesem Spiel ist >Q< + (RETURN)
  evtl. auch noch >Go West<.         >>>
-Stroker64: Hier muss man  einen  einge-
 frorenen(?)  Springbrunnen  wieder  zum
 Leben  erwecken. Man  reibt  an  dessen
 Streumel rum und irgendwann läuft  wie-
 der das Wasser. Leider scheint er total
 verkalkt zu sein,  denn  das Wasser ist
 sehr weißlich. Außerdem  hört  er  nach
 kurzer Zeit wieder auf zu sprudeln. Ich
 weiß nicht, ob das Teil einfach  wieder
 zugefroren oder  schlecht  programmiert
 ist. Erneutes Rubbeln am  Streumel  er-
 gibt immer nur das gleiche Ergebnis.

Das waren die vier Spiele die ich eruie-
ren konnte. Daneben gab es auch noch ein
Anwenderprogramm.                    >>>
- Hallo Welt: Dieses Programm  gibt  den
  Text >Hallo Welt< nebst Ready. auf dem
  Bildschirm aus. Ich vermute ein Termi-
  nalprogramm dahinter. Da  leider  kein
  Akustikkoppler zur Hand war konnte ich
  es nicht weiter testen. Es macht  aber
  einen sehr interessanten Eindruck. Ich
  bleibe dran!

Mehr Programme gab es wohl nicht. Es gab
ja auch keine Kundschaft. Commodore ver-
suchte die weibliche Klientel zu  errei-
chen  und veröffentlichte  Ende 1985 ei-
nen >goldenen< C64. Aber auch diese  Ge-
räte waren schlecht  produziert, am Joy-
stickport zB. fehlte die             >>>
Abdeckung und die Serial wurde  mit  der
Hand auf das Logo geschrieben. Natürlich
floppte das auch, wer wollte schon  eine
solche Krücke zuhause stehen  haben. Die
meisten  Geräte  wurden  eingeschmolzen.
Einige wenige noch existente  werden hin
und wieder zu Spottpreisen gehandelt.

Commodore gab nicht auf, veröffentlichte
eine weitere Version des C64 der flacher
und heller  wurde. Mitte  1986  erschien
auch eine  grafische Benutzeroberfläche,
die dem Gerät  beigelegt  wurde: "GEOS".
Das war leider Grafisch Ein Ordentlicher
Schund. Und außerdem... Mit einer  soge-
nannten >Mouse< auf dem Bildschirm   >>>
rumfahren, um bunte Bildchen anzuklicken
damit ein Programm startet?! Was war mit
viel eingängigeren Befehlen wie

load "programmname",8(,1) (+RUN)

oder

open1,8,15,"n0:diskettenname,id":close1

Die Leute wollten sowas nicht missen, da
musste GEOS  einfach  floppen! Es  kamen
noch  Applikationen  dazu, die  floppten
natürlich auch. Bis heute hat sich diese
Art der Benutzeroberfläche  nicht durch-
setzen können.                       >>>
>Einspruch<
Wie schon beschrieben war neben der Tas-
tatur auch das Gehäuse des C64 von  sehr
schlechter Qualität. Es  dunkelte  teil-
weise stark nach, manche wurden  richtig
schwarz. Da man den C64 nicht im schwar-
zen Gehäuse verkaufen  wollte (hätte  ja
noch depressiver gemacht...) entwickelte
man einfach ein neues System um das  Ge-
häuse herum und nannte es C16. Das  Sys-
tem kam 1985  auf den  Markt. Aber  auch
dort liefen die Programme vom VC20 nicht
was  zur Folge hatte, dass der C16  bald
verramscht wurde.

Eine kleine Anekdote gibt es noch.   >>>
Es wurde noch ein  kleines System >C116<
und ein großes >Plus/4< entwickelt. Bei-
de waren im  gleichen, kompakten, Gehäu-
se, wurden jedoch  in  unterschiedlichen
Fabriken hergestellt. Der >Plus/4< wurde
im Commodore-eigenen Werk in  Iranbusch-
weg produziert. Der >C116< allerdings im
Werk von >Peli Khan<, da man keine Kapa-
zitäten  mehr  hatte. Leider  vermischte
sich die Produktion der Radiergummis mit
der der Tastatur, der Rest ist schlechte
Geschichte. Immerhin, die >Delete<-Taste
machte nun auch optisch einen Sinn! Auch
diese Geräte wurden schnell  verramscht.
Manche wurden jedoch aufgrund des einge-
bauten Tauchsieders >DEAD 7360< als  >>>
Heizung eingesetzt.
>/Einspruch<

Auch der Ausflug in  die 16Bit-Architek-
tur war nicht von  Erfolg. >Amiga< nann-
te sich das Modell, auch hier liefen die
VC20-Programme natürlich nicht. Der ers-
te Amiga kam daher trotz  Kickstart  nie
in die Gänge. Trotzdem war  es  schluss-
endlich eine große Systemvielfalt. A500,
A2000...A4000 sowie einige  weitere. Als
Überflieger galt der A380. Es  ist  aber
kaum etwas über die Geräte bekannt. Ein-
zig der Amiga 500+ ist  und  bleibt  bis
heute ein  Phänomen! Denn  niemandem ist
es gelungen, den implementierten     >>>
Trainer zu finden!

Nun, lange Rede, kurzer  Sinn: Commodore
dümpelte nur noch vor sich hin. Um 1987/
1988 kam man auf  die  Idee, den C64  in
sogenannten Discounter  zu  verramschen.
Er wurde zwischen Butter  und  Margarine
gestellt und mit >1kg Butter und 64kRAM,
hier bekommen  Sie  beides!< vermarktet.
Die Kunden jedoch  verstanden  den  Witz
nicht und kauften nun wie verrückt nebst
1kg Butter die Margarine einer  ziemlich
bekannten Sorte. Der dann folgende  Ver-
such, den  Computer  als >Brotkasten< zu
verkaufen, indem man ihn neben die  Laib
Brote legte, war ein Desaster!       >>>
Die Kunden nahmen das alles leider etwas
zu wörtlich. Die  meisten  Geräte  kamen
wieder zurück, die Brote passten einfach
nicht in den Kasten rein.

Ende der 1980er verliert sich  die  Spur
des C64. Es wird gemunkelt, dass ein C65
entwickelt  wurde. Die  Insider  Victor,
Bill und Elmer halten  dies  jedoch  für
eine Fabel. Weitere  4510 Anrufe  später
war klar: Keiner kannte das Gerät. Daher
hat es wohl nie existiert!

Es begannen die 90er und die C64 mussten
unbedingt weg. Verkaufen ging ja  nicht,
half also nur verbuddeln.            >>>
Wohin mit dem Schrott? Die Wüste von Me-
xico machte einen guten  Eindruck, daher
wurden dort  alle C64 samt Styropor(tm)-
Umverpackung verscharrt. Die Pappeverpa-
ckung wurde wegen der  strengen  Umwelt-
schutzauflagen in der blauen Tonne  ent-
sorgt. Beim Vergraben wurden einige E.T.
Module gefunden, die hatte dort wohl je-
mand mal verloren. Das wars. Nachdem al-
les entsorgt war, löste  sich  Commodore
in Nichts auf.

Und heute? Es gibt keine Infos mehr über
diese Firma. Das Sagen haben heute ande-
re: Sin Clair mit seinem ZX2009, Schnei-
der mit dem >CPCPCPCPCtbc< und       >>>
natürlich auch Atari mit seinem Topgerät
>Atari 8x10hoch12 X*10hoch12L<.

Vor vielen Jahren habe ich mich glückli-
cherweise auf das Richtige  System  kon-
zentriert, nämlich dem >Krapple mit Kon-
fitüre<. Der wird von allen geliebt, ist
aktuell wie  eh und je  und  braucht nie
ein Update.

Das wars. Natürlich gab es auch noch an-
dere Systeme von Commodore, zB den C128.
Aber der war doppelt  so  langweilig wie
der C64.  Deswegen habe ich den Rest der
>Verbrechen< der Firma außen vor  gelas-
sen.                                 >>>




Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit!
 Es war mir eine Ehre euch aufzuklären!
       Freut euch auf den 2.Teil!
             Dann heißt es:


           Diskettenmagazine?
        Es gab sie nie wirklich!
        ------------------------


                                     >>>
             Und denkt dran:
             ---------------

              Qvr Jnueurvg,
  qvr nore yvrtg vetraqjb qn qunhffra!



           *******************
           *So war es war so!*
           *******************




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