DT 86 27
From C64 Diskmag Wiki
E-MAIL / USENET _________ Ein Bericht von ALI __________ - Teil 3/3 - Richtig quoten Immer wieder werden Mails / News falsch beantwortet. Im Usenet-Jargon heißt das quoten. Wenn man auf eine Nachricht ant- wortet, wird die alte Nachricht mit in die neue Nachricht übernommen: Felix Derber schrieb: > Hallo,
> > ich habe keinerlei Erfahrung mit Klettern & Co., aber suche > eine idioten- bzw. paniksichere Ausrüstung zum Alleine- > Abseilen von einem 10 m hohen Gebäude für den Fall eines > Brandes. Es soll schnell wie sicher anzulegen sein und darf > nicht erfordern, dass man z.B. noch einen Spezialknoten > machen muss oder sich nur mit perfekt beherrschter Technik > ablassen kann ohne abzustürzen. > > Was wäre da zu empfehlen?
Mache einen Kurs und lasse Dir die Techniken zeigen. Und übe sie regelmäßig. Eine idiotensichere Methode für sowas gibt's vermutlich nicht... Gruß, Angelique Leider gibt es hier Programme, die ma- chen das völlig falsch: Die alte Nach- richt wird mit einem Hinweis abgetrennt ans Ende der neuen E-Mail gesetzt und die Antwort erscheint davor. Man sieht dies immer wieder. Wenn dies bei deinem Programm der Fall ist, holst du dir am besten ein anderes.
Richtig ist es, wenn der ursprüngliche Text mit spitzen Klammern eingerückt wird. Mit jeder Antwort werden die alten Antworten weiter mit spitzen Klammern eingerückt. All diese mit spitzen Klam- mern eingerückten Zeilen werden (je nach Anzahl der Klammern) verschiedenfarbig hervorgehoben und unterscheiden sich so- mit von seinem eigenen Text. Im Usenet können sich so komplexe Bäume, im Usenet-Jargon Thread, bilden, die von vielen verschiedenen Leuten verfasst wurden: Michael Khan <mkk707@.......com> schrieb
> Oliver Jennrich schrieb: >> Dieter Bruegmann schrieb: > >>> Da kommt mir das Stichwort "Redundanz" in den Sinn. >> >> Das ist natürlich ein Konzept, von dem die Leute bei der >> NASA noch nie etwas gehört haben. > > Allerdings ist erst einmal zu klären, ob Mangel an > Redundanz zum gegebenen Fehlerfall beigetragen hat. Muss ich meinen Sarkasmus jetzt extra
kennzeichnen? > Mir sind so einige Szenarien in Bremsfallschirmsystemen > bekannt, wo Redundanz nicht einfach zu implementieren ist > und/oder nicht zur gesamten Systemzuverlässigkeit beiträgt. Ich kann mir auch so einiges denken. Insbesondere dass das Zeitfenster zur Auslösung des ersten Fallschirms so kurz ist, dass es bereits zu spät fÜr den Reserveschirm ist, wenn man merkt, dass da etwas nicht stimmt.
>> Vielleicht solltest du anbieten, da mal eine >> Fortbildung zu veranstalten. Laien haben ja stets >> erstaunliche Einsichten zu bieten. > > Wie wir in letzter Zeit erleben konnten, diskutieren hier > keine Laien, sondern ausschließlich hochkarätige Experten, > von denen allemal ich mich zu belehren lassen habe. Wir wissen doch alle, dass diejenigen, die mit der Raumfahrt ihr Geld verdienen, grundsätzlich
unrecht haben. Hätten sie grundsätzlich recht, wären sie ja Kritiker geworden. Seine Antworten / Bemerkungen / Kommen- tare fügt man grundsätzlich unter die betreffenden Stellen der alten Nachricht ein. Teile der alten Nachricht, auf die man nicht eingeht, sollte man lÖschen. Anstelle des weggeschnittenen Textes sollte man ein (...) einfügen, um darauf hinzuweisen, dass hier Text fehlt und in der vorhergehenden News zu finden ist. So pflügt man quasi den Text auseinan- der. VÖllig falsch ist es, eine Antwort
Über den alten Text an den Anfang einer gequoteten (zitierten) Nachricht zu stellen. Das alles hat seinen Grund: So kann man sich zuerst in Erinnerung rufen, was ge- schrieben wurde. Anschließend kann man sofort die Antwort darauf lesen. Das Wegschneiden macht Sinn, weil die News / E-Mails nicht ständig größer werden. Angenommen: Wenn auf eine Nachricht von 2 kB nur 100x in Folge geantwortet wird (im Usenet kann eine Nachricht durchaus in Folge bis zu mehrere hundert Male be- antwortet werden) und der ursprüngliche
Text jeweils mit in die Antwort übernom- men worden wäre, hätte die 100ste Ant- wort die Größe von 2 MB (wobei jede Ant- wort genau 2 kB groß wäre). Zusammen mit allen anderen Antworten ergäbe sich jetzt eine arithmetische Reihe. Rechnen wir all diese neu geposteten Antworten zusammen, kämen wir auf eine Datenmenge von: 100/2*(2*2kB + (100-1)*2 kB) = 10 MB wobei die erste gepostete Nachricht 2 kB groß wäre, die nächste 4 kB, die dritte 6 kB (...) bis die 100ste Nachricht 2 MB groß wäre. All diese Postings zusammen-
gezählt hätten dann die Größe von über 10 MB, wobei gesagt werden muss, dass man den Text der ersten News 100x in 100 News finden würde, die erste Antwort 99x in 99 beantworteten News, die zweite 98x in 98 geposteten Antworten usw. Genau das will man vermeiden. Schneidet man die jeweils alten Antworten weg, weil die Informationen zum Teil nicht mehr bedeutsam für die aktuelle Antwort sind, verringert sich die Datenmenge: 2 kB + 99*4 kB = 398 kB Das sind natürlich alles nur angenommene
Angaben, um eine Vorstellung zu bekom- men. Sicherlich ist dieser Punkt heute in Zeiten von Breitband-Verbindungen, schnellen Rechnern und riesigen Spei- cherkapazitäten nicht mehr so bedeutsam. Allerdings sollte man sich dennoch daran halten, um - auch Leuten mit älteren Computern und langsamen Daten-Verbindungen die Teilnahme am Usenet zu ermöglichen und - die Nachrichten als Mensch noch effektiv verarbeiten zu können. Außerdem ist es ärgerlich, wenn man erst einen Mauskilometer gehen muss, um dann
ganz am Schluss des Textes eine (einzei- lige!) Antwort vorzufinden. Mailinglisten Mailinglisten funktionieren ähnlich wie das Usenet. Jedoch gibt es hier einige Unterschiede. Um sich an einer Mailingliste zu betei- ligen, muss man sich zuerst einmal mit seiner E-Mail-Adresse bei einem Mail- Verteiler registrieren. Die an einen E- Mail-Verteiler geschickten Nachrichten werden an die Postfächer aller eingetra- genen Mitglieder der Mailingliste ge- schickt.
Im Gegensatz dazu werden im Usenet die geposteten Nachrichten zentral auf einem oder mehreren Servern gesammelt, von wo aus sie jeder auslesen kann. D.h., um sich am Usenet beteiligen zu können, muss man nicht unbedingt über eine E- Mail-Adresse verfügen. Für die Mailing- liste jedoch schon. Außerdem sind der Mailingliste alle Leser bekannt. Mailinglisten fügen im Kopf der versen- deten E-Mails meistens eine Kennung ein. Eventuell verändern sie auch den Be- treff. Mit ordentlichen E-Mail-Agenten kann man Ordner anlegen und Filter ein- richten, so dass die Mails von verschie-
denen Mailinglisten, welche ja alle wild gemischt in deinem Postfach landen, bei der Übertragung auf deinem Rechner wie- der aussortiert und in die entsprechen- den Ordner hineinkopiert werden. Auch hier zeigt sich der Vorteil von der Verwendung eines E-Mail-Agenten gegen- über kostenloser Webmail. Sicherheit (PGP-Verschlüsselung) E-Mails werden zwar an ein privates Postfach geschickt, das nur der Inhaber (sowie dessen Administrator) einsehen kann. Aber sämtliche Administratoren, über deren Maschine deine E-Mail bis zum
Zielort transportiert wurde (sie wird durchs Netz von einem Rechner zum nächs- ten gereicht), können die E-Mail eben- falls problemlos einsehen und mitlesen. Daher ist es gefährlich, wichtige Daten (z.B. Konto- / Zugangsdaten) per blanke E-Mail zu verschicken. Es gibt hier eine Abhilfe. Diese heißt: PGP (engl. Pretty Good Privacy - also in etwa "wunderschöne Privatsphäre"). PGP ist ein sehr aufwändiges Verschlüs- selungsverfahren, das man heute selbst mit den schnellsten Rechnern kaum knak- ken kann.
Der Anwender erzeugt mittels PGP zwei Schlüssel: - privat - öffentlich Den privaten Schlüssel darf er nicht aus der Hand geben. Nur mit diesem Schlüssel ist es ihm möglich, die mit dem öffent- lichen Schlüssel abgesperrten E-Mails zu öffnen. Den öffentlichen Schlüssel gibt man an die Korrespondenten. Diese können damit ihre E-Mails absperren, d.h. verschlüs- seln, und verschlüsselt an dich schik-
ken. Nur du kannst sie mit Hilfe deines privaten Schlüssels wieder öffnen. Auch die Korrespondenten bekommen die von ih- nen selbst verschlüsselten E-Mails nicht mehr auf. Um sich klar zu werden, wie gewaltig diese Verschlüsselung ist: Es gibt keine bekannte Möglichkeit, einen einmal er- zeugten Schlüssel schneller zu knacken als sämtliche Möglichkeiten durchzuge- hen. Um alleine einen öffentlichen Schlüssel (der private Schlüssel ist noch gewaltiger) auf diese Weise zu knacken, bräuchte ein Rechner, der 1.000.000 Instruktionen pro Sekunde ver-
arbeiten kann, 3x10'20 Jahre (d.h. 300.000.000.000.000.000.000 Jahre). Die derzeit schnellsten Computer mit 1.5 Pe- taflop würden damit 2x10'11 Jahre (d.h. 200.000.000.000 Jahre) benötigen, um diese Berechnung durchzuführen. Das ist 10x länger als das derzeit bekannte Al- ter unseres Universums. Diese Angaben berufen sich auf eine News, die der bri- tische Mathematiker Nat Queen (http://ww w.queen.clara.net) in die Newsgroup comp .sys.acorn.misc gepostet hat (Message- ID: <6cbc0fb24f.queen@clara.co.uk>. Die verschlüsselte Nachricht steckt als codierte Datei im Anhang der versendeten
E-Mail. D.h. Absender- und Empfängerad- resse sowie Betreffzeile sind nach wie vor in Klartext lesbar. Jeder Korrespon- dent verfügt über seine eigenen Schlüs- sel und kann jederzeit neue erzeugen und alte verwerfen. PGP gibt es in der Regel als Plug-In für verschiedene E-Mail-Agenten. Über Web-Mail (E-Mails per Webseiten) ist es so nicht nutzbar. http://www.pgp.net http://www.gnupg.org
Das Usenet heute Das Usenet wurde inzwischen auf Grund der Entwicklung des bunten Webs (Websei- ten) oft totgesagt. Viele, besonders auch junge Menschen, kennen das Usenet überhaupt nicht. Die News-Agenten sind oft nicht ganz einfach zu konfigurieren. Außerdem benötigt man einen Newsserver- Zugang. Das alles hält Menschen davon ab, das Usenet auch überhaupt nur zu entdecken. Wer sich am Usenet beteiligt, ist meist älter oder hat entsprechenden technischen "Background" (Hacker, Pro- grammierer, EDV-Spezialist). Im Gegensatz dazu sind auf den meisten
heutigen Rechnern Webbrowser bereits fertig zum Loslegen installiert. Leider stellt das Web jedoch hohe An- sprüche an die Ausstattung: neuester Rechner, Breitbandanschluss müssen her. Wer Webforen nutzt, muss in der Regel jedes Forum, das er nutzen möchte, ge- sondert im Webbrowser aufrufen und be- dienen. Dabei kann jede Webseite völlig anders funktionieren. Meist müssen eige- ne Benutzerkonten angelegt werden. Ich kenne Leute, die haben ihre Schubladen voll mit Zetteln von all diesen angeleg- ten Benutzerkonten.
Diese Nachteile hat das Usenet nicht. Es ist schnell und effektiv. Texte können meist direkt ohne Probleme übernommen werden. Wer eine Nachricht schreibt, kann sie gleichzeitig in viele verschie- dene Gruppen posten. Es genügt hier, seinen News-Agenten kon- figurieren und bedienen zu können. Das Usenet hilft insbesondere auch den Besitzern von sehr alten oder exotischen Rechnern, deren Systeme von der Presse totgeschwiegen werden, sich über aktuel- le Entwicklungen zu informieren.
Freie Newsserver Generell kostet ein guter Newsserverzu- gang Geld. Aber es gibt auch kostenlose. - cnntp.org: Der beste freie Newsserver dürfte cnntp.org sein (http://www.cnntp.org/). Er verfügt über viele Gruppen und eine Anmeldung ist notwendig. Es reicht in der Regel, diesen Newsserver in seinen Newsreader einzutragen, um ihn zu nut- zen. (Anm.: Natürlich braucht man aus- serdem eine Verbindung zum Internet!) - geiz-ist-geil.priv.at: Hier ist eine kostenlose Registrierung unter
http://geiz-ist-geil.priv.at erforder- lich. Der Newsserver ist klein, aber recht gut. Leider verfügt er über kei- ne deutschsprachige C64-Gruppe. - news.freenet.de: Vor dem Internet-Pro- vider Freenet wurde in der Newsgruppe de.comm.provider.misc generell mehr- fach gewarnt. Der Usenet-Server ist nur nach Anwahl über eine eigene Free- net-Einwahlnummer oder für Freenet- Vertragskunden erreichbar, was schon ein Hinweis auf Freenets Politik ist. Vor dem Abschluss eines Vertrages mit Freenet über das Telefon sei an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich ge-
warnt. Man kommt in der Regel kaum noch raus (eigene Erfahrung!). Aktuelle Liste: http://newsserverliste.cord.de Je nachdem, welchen Server man hat, fin- det man verschiedene Newsgruppen vor. Für den C64 gibt es z.B. folgende: Newsgroup: Sprache: free.it.c64 italienisch z-netz.alt.c64 deutsch comp.sys.cbm englisch comp.binaries.cbm Programme
Einige Newsgruppen Newsgruppen gibt es für fast alle Berei- che und Sprachen. Hierarchie/Newsgroup/Sprache/Beschreib.: de.org.ccc deutsch/Chaos Computer Club comp.sys.acorn. englisch/Britische Acorn und RISC OS Computer comp.sys.amiga. englisch/Computer Amiga comp.sys.atari. englisch/Atari comp.sys.psion englisch/Psion Handheld Computer
comp.sys.sun. englisch/SUN Microsystem nctu.ccca. englisch/Chaos Computer Club comp.sys.amstrad.8bit englisch/Amstrad CPC fr.comp.ordinosaures franz./ältere Computer (auch 8-Biter!) de.sci. deutsch/Foren für Mathematik, Medizin, Philosophie, Physik, Raumfahrt usw. de.markt. deutsch/Verkauf-/Kaufgesuche aller Art de.markt.buecher deutsch/Verkauf-/Kaufgesuche aller Art von Büchern
Weiterführende Quellen Usenet: http://de.wikipedia.org/wiki/Usenet E-Mail: http://de.wikipedia.org/wiki/E-Mail Realname-Diskussion: http://www.realname-diskussion.info/ ________________________________________