DT 88 43

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      R I C K   D A N G E R O U S
      R I C K   D A N G E R O U S



         GAMEREVIEW VON SPIDER





RICK DANGEROUS                    REVIEW
________________________________________

Sonntagnachmittag, irgendwann Anfang der
90er Jahre: Meine Eltern und ich sind zu
Besuch bei einem Bekannten meines Vaters
eingeladen.  Mürrisch  sitze ich auf der
Rückbank unseres VW und male mir Horror-
szenarien aus: Ich wieder mal allein mit
vier  Erwachsenen, vor Bergen von Kuchen
und literweise Kaffee bzw. "lecker" Tee.
Ich  langweile mich zu Tode - wie immer.
Der Zeiger der Uhr scheint sich kaum  zu
bewegen, die Zeit vergeht so gut wie gar
nicht - wie immer.  Meine  Mutter  wirft
mir böse Blicke zu, weil ich ein Gesicht
wie sieben Tage Regenwetter aufhabe bzw.
weil ich vor lauter Verzweiflung aus der
Serviette  winzig  kleine Kugeln forme -
wie immer...

Ankunft.  Du  meine  Güte,  was für eine
Villa! Das kann ja heiter werden... Beim
Empfang an der Haustür werde ich alsbald
vom Hausherrn mit meinen Lieblingssätzen
"Du  bist  aber  groß geworden!" und mit
"Wie  läuft's  in  der Schule?" begrüßt.
Ich  liebe  es. Fehlt nur noch, dass mir
der  Kopf  getätschelt  wird...  Kaum im
Haus, kommt auch schon die Ehefrau ange-
wackelt  und  führt  uns ins Wohnzimmer,
zum  bereits gedeckten  Tisch.  Und  was
soll ich sagen: Berge von Kuchen, Keksen
und natürlich  viel  braune Pampe namens
Kaffee. Super. Ich kann meine "Begeiste-
rung"  kaum  zügeln.  Stutzig macht mich
allerdings,   dass  für  sechs  Personen
gedeckt ist. Oh meine Güte, da wird doch
nicht  wohl auch  noch eine Oma o.ä. uns
"Gesellschaft"    leisten...?   "Thomas!
Kommst  du  bitte jetzt runter?" Thomas?
Das  hört  sich  nicht nach Oma an, auch
nicht  nach  Opa. Das wird doch nicht...
TATSÄCHLICH!  Wow,  ein  Junge in meinem
Alter! Cool! Meine Laune hebt sich merk-
lich, auch der Kuchen und die Kekse sind
auf  einmal erträglicher als sonst. Aber
es kommt noch besser: "Thomas, ihr könnt
jetzt  gehen.  Ihr  langweilt  euch doch
bestimmt schon."  Meine Mutter zwinkert,
mein  Vater  schmunzelt.  DANKE!  Willig
folge  ich  Thomas  in sein Zimmer, ohne
auch  nur  zu  ahnen, was mich  erwarten
sollte.  "Wollen  wir Computer spielen?"
fragt  mich  Thomas.  "Na klar!" Was für
eine Frage! "O.k., dann hereinspaziert!"
Zunächst der erwartete  Anblick:  Teuere
Designermöbel, einen Streberschreibtisch
mit  allen  Schikanen,  ein hochmodernes
Hochbett,  hochtrabendes  Spielzeug  von
Fischertechnik  und  einen Computertisch
mit Drucker und... C128? Hä?? Eigentlich
hätte  ich jetzt einen Atari, Amiga oder
PC  erwartet...  Nur  mit  Mühe kann ich
meinen  "Sabber"  verbergen. YEAH, YEAH,
YEAH!!!!!  Schnell anschalten, GO64 ein-
geben und los geht's...

Wir  zocken  erst  einmal alles mögliche
gegeneinander,  wobei  ich  Thomas  nach
allen  Regeln  der  Kunst  "platt" mache
(hä, hä, hä - LOSER!!!), sei  es  gegen-
einander oder allein.  Immer wieder habe
ich Thomas' Diskbox  in  der  Hand,  die
Stunden  vergehen wie im Flug. Plötzlich
finde ich  eine  Disk,  beschriftet  mit
RICK DANGEROUS. "Was'n das?  Was Neues?"
"Nö,  eigentlich  nicht.  Ist  aber ganz
cool.  So  eine Art Jump 'n' Run." Geil.
Ich  liebe  Jump 'n' Run! "Dann mal rein
damit!"  Tja,  was  soll  ich sagen: Das
war dann  das letzte Spiel dieses  Nach-
mittags, denn die nächsten Stunden waren
wir  nur  damit  beschäftigt, Rick unbe-
schadet durch die zahlreichen Labyrinthe
zu steuern, Fallen auszuweichen  und die
Gegner  unschädlich zu machen. Als meine
Eltern dann  meinten,  dass  es nun nach
Hause ginge, hatte ich nur ein  "Schon?"
und  meinen persönlichen  Klassiker "Ich
komme gleich!"  übrig.  Verzweiflung kam
zudem auf,  denn ich wollte dieses Spiel
auch unbedingt zuhause zocken können!
Was tun? Na was wohl... "Äh Thomas, hast
du vielleicht eine leere Disk da...?"...
"Wo bleibst du denn - wir fahren jetzt!"
schallt  es  schon  wieder von unten von
meiner Mutter.  "Ich  komme gleich - bin
gleich  soweit..."  Keine  fünf  Minuten
später sitzen  wir alle im Auto auf  dem
Weg nach Hause. Ich grinse dabei wie ein
Honigkuchenpferd,  in  meiner  Hand  DIE
Diskette.  Mein  Vater  meint  nur: "Was
habt  ihr denn den  ganzen Nachmittag so
getrieben da oben?" Darauf meine Mutter:
"Na  was  wohl - wieder vor dem Computer
gesessen. Wie zuhause auch." Kollektives
Seufzen von beiden. Nur von mir nicht.
Kaum daheim angekommen flitze ich sofort
in mein Zimmer und schiebe die Disk  ins
Laufwerk.   Hoffentlich  hat  die  Kopie
jetzt keinen Fehler, Spannung kommt auf.
Der  C64  ist  an, die Floppy wartet auf
meinen Befehl: LOAD"RICK DANGEROUS",8...
RUN... ES LÄUFT!!!!!! Ich grinse wieder,
nehme meinen  Joystick und los geht's...
"Indiana Jones, äh RICK, ich  zeige  dir
nun, wo's lang geht...!!!"


Jahr:   1989
Firma:  Core Design
Genre:  Jump 'n' Run
Quelle: www.c64games.de



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