DT 87 63

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<pre>
 
Meteore aus dem Sternbild L&ouml;we
 
Meteore aus dem Sternbild L&ouml;we
 
  
In der Nacht vom 17. zum 18. November
 
1998 erwarteten Astronomen den Ausbruch
 
eines gewaltigen Meteorfeuerwerks.
 
 
 
Wer  eine Sternschnuppe am Himmel sieht,
 
so sagt zumindest der Volksmund, hat ei-
 
nen Wunsch frei.
 
 
Doch was spielt sich am Himmelsfirmament
 
eigentlich ab, wenn ein kurzes Aufleuch-
 
ten  an  einem klaren Abendhimmel unsere
 
Aufmerksamkeit weckt?
 
</pre>
 
<pre>
 
Leider  f&uuml;hrt  auch  der Volksglauben in
 
die Irre, welcher annimmt,  dass hin und
 
wieder Sterne vom Himmel fallen.
 
 
 
Kleine Meteorkunde
 
 
Sternschnuppen werden in der Regel durch
 
kleine Partikel  (Metall- bzw. gesteins-
 
k&ouml;rner), die aus dem All in die Erdatmo-
 
sph&auml;re eindringen, hervorgerufen.
 
 
Diese Staubteilchen k&ouml;nnen sowohl spora-
 
disch  als  auch  periodisch  beobachtet
 
werden, wobei letztere an bestimmten Ta-
 
gen/Wochen  geh&auml;uft  auftreten  und sich
 
</pre>
 
<pre>
 
somit als Mitglieder eines Meteorstromes
 
zu erkennen geben.
 
 
Die Begriffe Meteor, Meteorit und Meteo-
 
roid werden im  umgangssprachlichen  Ge-
 
brauch gerne als Synonyme verwendet, was
 
schnell zu Verwirrungen f&uuml;hren kann.
 
 
Als  Meteor wird schlechthin die Leucht-
 
erscheinung  bezeichnet,  die ein Meteo-
 
roid erzeugen kann, wenn er auf die Erd-
 
atmosph&auml;re trifft.
 
 
Bei Meteoroiden  handelt es sich also um
 
die  zuvor  erw&auml;hnten  "Staubpartikel",
 
welche aufgrund ihrer hohen Geschwindig-
 
</pre>
 
<pre>
 
keit (ca. 40-70 km/h) bereits mit Gr&ouml;&szlig;en
 
im  mm-Bereich  Leuchtspuren  am  Himmel
 
hervorrufen k&ouml;nnen.
 
 
Gr&ouml;&szlig;ere Brocken  - sogenannte  Boliden -
 
k&ouml;nnen  gewaltige  Feuerkugeln  erzeugen
 
und ggf. die Erde erreichen (Meteorite).
 
 
Es ist durchaus m&ouml;glich, dass Meteoroide
 
Millionen  Jahre  lang die Sonne umkrei-
 
sen, ehe sie mit der Erde kollidieren.
 
 
 
Einen Artikel &uuml;ber die Gefahren  solcher
 
Kollisionen  findet  man &uuml;brigens in der
 
DT 28 (aus dem Jahre 1997).
 
</pre>
 
<pre>
 
Die Beobachtung
 
 
 
Insbesondere  am  morgendlichen  Himmel
 
k&ouml;nnen  Meteore besonders gut beobachtet
 
werden,  da jetzt die Erdseite des Beob-
 
achters in "Fahrtrichtung" zeigt.
 
 
Mit  einer  Geschwindigkeit  von  ca. 30
 
km/s rast nun die Erde den Gesteins- und
 
Metallteilchen entgegen, sodass sich der
 
Beobachter buchst&auml;blich auf "Kollisions-
 
kurs" befindet.
 
 
Schlie&szlig;lich  scheinen die Mitglieder ei-
 
nes  Meteorstromes  alle  von  einem be-
 
</pre>
 
<pre>
 
stimmten Punkt am Firmament aus &uuml;ber den
 
Himmel zu sausen.
 
 
Dieser Ausstrahlungspunkt wird auch  als
 
Radiant bezeichnet und ist als geometri-
 
scher Fluchtpunkt zu deuten.
 
 
Da  Meteoroide  auf  parallelen  Bahnen
 
- zueinander betrachtet - mit  der  Erde
 
kollidieren,  wird  das  Eindringen  der
 
Partikel perspektivisch als ein "ausein-
 
ander spritzen" wahrgenommen.
 
 
Der  scheinbare  Ursprung  eines Meteor-
 
stromes gibt sodann dem Strom auch  sei-
 
nen Namen.
 
</pre>
 
<pre>
 
Bezogen  auf  das  Sternbild, in dem der
 
scheinbare  Ursprung der Leoniden liegt,
 
verweist der Name auf das Sternbild L&ouml;we
 
(lat. leo, also der L&ouml;we).
 
 
 
 
1998 Der erwartete Ausbruch der Leoniden
 
 
F&uuml;r das Jahr 1998 erwartete die weltwei-
 
te Astronomen-Community eine extrem aus-
 
gepr&auml;gte Zunahme der Leonidenaktivit&auml;t.
 
 
Obwohl  die  Leoniden in der Regel nicht
 
besonders  auff&auml;llig  sind  -  lediglich
 
zwischen  dem  14. und 20. November  ist
 
</pre>
 
<pre>
 
eine  moderate Aktivit&auml;tsspitze zu beob-
 
achten  -  kann jedoch ca. alle 33 Jahre
 
die Zahl der Leoniden-Meteore stark  zu-
 
nehmen.
 
 
Regelrechte  Meteorst&uuml;rme  traten  bei-
 
spielsweise  in  den  Jahren 1799, 1833,
 
1866  und  1966 auf, wobei teilweise bis
 
zu 50.000 Meteore in der Stunde beobach-
 
tet werden konnten!
 
 
 
Die  33-j&auml;hrige  Wiederkehr  der Meteor-
 
st&uuml;rme  erkl&auml;rt sich  schlie&szlig;lich  durch
 
den  Zusammenhang  zwischen  Kometen und
 
Sternschnuppenstr&ouml;me.
 
</pre>
 
<pre>
 
Mit  Blick  auf die Leoniden lassen sich
 
die einzelnen Partikel auf  den  Mutter-
 
kometen Tempel-Tuttle zur&uuml;ckf&uuml;hren,  der
 
in ca. 33 Jahren die Sonne umrundet.
 
 
 
 
Seine  Aufl&ouml;sungsprodukte bilden bei den
 
Leoniden den Partikelursprung, durch den
 
die  Erde  ziehen kann. Leider sind jene
 
Teilchen nicht gleichm&auml;&szlig;ig &uuml;ber die Bahn
 
des Kometen verteilt,  da besagte Aufl&ouml;-
 
sungsprodukte - u. a. durch den  Sonnen-
 
wind - mit der Zeit immer weiter in  die
 
Tiefen des Sonnensystems hinaus getragen
 
werden.
 
</pre>
 
<pre>
 
Eine  Vorhersage im Hinblick auf Angaben
 
zu  den  Aktivit&auml;tsspitzen ist somit per
 
se mit Ungenauigkeiten behaftet.
 
 
 
F&uuml;r das Jahr 1998 hatte man einen beson-
 
deren  Ausbruch  der Leoniden prognosti-
 
ziert, da ein Erddurchflug  durch  einen
 
Teil der Meteoroidenwolke erwartet  wur-
 
de.
 
 
 
Da  man  f&uuml;r  den 17. November 1998 eine
 
extreme Sturmspitze erwartete, rechneten
 
sogar  Satellitenbetreiber mit Ausf&auml;llen
 
von Telefon- und TV-&Uuml;bertragungen.
 
</pre>
 
<pre>
 
Doch  der  Leoniden-Ausbruch  blieb aus.
 
Lediglich eine  erh&ouml;hte  Fallrate  wurde
 
zum  besagten Zeitpunkt des 17. November
 
registriert.
 
 
 
Der Grund lag zum einen darin,  dass die
 
Erde einen Teil eines losgel&ouml;sten  Kome-
 
tenschweifes durchlief, der weit "ausge-
 
d&uuml;nnter" war als angenommen.
 
 
Zum zweiten trat das Maximum knapp einen
 
Tag  fr&uuml;her  als  erwartet ein - als gut
 
ausgepr&auml;gte  Hintergrundkomponente - und
 
wurde somit nur von wenigen Interessier-
 
ten beobachtet.
 
</pre>
 
<pre>
 
F&uuml;r eine &Uuml;berraschung sorgten jedoch die
 
Leoniden im Jahre 1999,  doch davon mehr
 
in der n&auml;chsten DT! _
 
 
                            Sky Observer
 
 
 
Beobachtungstipp:
 
 
Zwischen dem 10. und 14. August sind die
 
Perseiden wieder aktiv  (Spitze ca. 12./
 
13. August 2009).  Feuerkugeln und helle
 
Meteore treten durchaus auf.
 
 
Mehr Infos, speziell f&uuml;r die DT:
 
www.starrybyte/perseiden
 
</pre>
 

Latest revision as of 23:59, 17 January 2011

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