DT 89 23

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<pre>
 
_______ HOBBY &amp; ELEKTRONIK 2009 ________
 
        HOBBY &amp; ELEKTRONIK 2009
 
  
    - ein &Uuml;berlebender berichtet -
 
 
_______________ von WTE ________________
 
 
Andere starten an diesem Tag die  Karne-
 
valssaison. Ich packe am 11.11.2009 mei-
 
ne Kisten f&uuml;r den  Stand  der  Commodore
 
Connection Line (CCL)  auf  der  Hobby &amp;
 
Elektronik (HE) in Stuttgart.
 
 
Im Wohnzimmer ist alles wild durcheinan-
 
der  aufgestapelt.  Da hat man  nun  ein
 
Jahr Zeit,  sich  auf die HE vorzuberei-
 
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ten,  doch anstatt eine Woche vorher al-
 
les zu planen,  zu sortieren und zu ver-
 
packen, geht es mal wieder holterdiepol-
 
ter. Und so werde auch ich an diesem Tag
 
fast n&auml;rrisch.
 
 
Da  bleibt  es  dann nicht aus, dass man
 
irgendein Ger&uuml;mpel mitschleppt, das sich
 
im  Sumpf  einer der  vielen Kisten ver-
 
steckt  hat  und  andere  wichtige Dinge
 
vergisst.  Und dann ist da noch die Dis-
 
kette mit den 80-Zeichen-Spielen f&uuml;r den
 
Commodore 128,  die sich Stefan Both er-
 
beten hatte und die er auf dem Stand des
 
Vereins  zum Erhalt klassischer Computer
 
e.V. (VzEkC) vorf&uuml;hren will.
 
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Nat&uuml;rlich  war  keine  Zeit gewesen, das
 
vorzubereiten, ich  wusste  es  ja  auch
 
erst seit drei Monaten - ups!
 
 
Also  schnell  einen  USB-Stick  mit den
 
entsprechenden  Internetdownloads einge-
 
packt,  alle  Kisten  in  das  Auto, ein
 
letzter Blick zur&uuml;ck und ab.
 
 
Schon  auf  der  Autobahn wird mir klar,
 
was ich alles vergessen habe. So richtig
 
&auml;rgerlich  ist das bez&uuml;glich der eigent-
 
lich  unentbehrlichen  Schachtel  voller
 
Kleinteile,  Module und  MMC2IEC. Wollte
 
ich doch gerade letztere endlich mal mit
 
passenden Anschlu&szlig;kabeln versehen.
 
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<pre>
 
Etwa  zwei  Stunden  sp&auml;ter  bin  ich am
 
Ziel.  In der Messehalle 4 finde ich die
 
versammelte Mannschaft der CCL vor.
 
 
Tische  und St&uuml;hle sind schon aufgebaut.
 
Wie sich dann herausstellt, ist das Ver-
 
gessens-Virus nicht auf mich beschr&auml;nkt.
 
Sein wertvollstes Opfer:  Die gro&szlig;e Com-
 
modore-Fahne,  die  wir im  letzten Jahr
 
mittels Antennenmast aufgestellt hatten.
 
 
Keine Fahne - kein Blickfang. Grrr! Also
 
muss das durch Edikles' und  Brainstorms
 
Lightshow ausgeglichen werden. Zum Gl&uuml;ck
 
haben wir die RETURN  (das neue Magazin)
 
auf dem Stand der CCL. Die zwei Aufstel-
 
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ler,  die  sign-set  mitbringt,  machen
 
schon was her.
 
 
Irgendwann  ist  alles aufgebaut und wir
 
machen uns auf in  unsere  Herberge. Zur
 
Abwechslung ist es diesmal keine Jugend-
 
herberge,  denn  die  waren  alle  schon
 
voll.  Weil  wir ja erst seit einem Jahr
 
wussten,  dass  wir wieder auf der Messe
 
ausstellen  wollten, hatten wir uns erst
 
zwei  Monate  vorher drum gek&uuml;mmert - zu
 
sp&auml;t!
 
 
Aber wir hatten als Ausweichquartier ei-
 
ne Pension in Echterdingen  ganz nahe an
 
der Messe und zu  g&uuml;nstigen  Konditionen
 
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gefunden.  Warum  das Ganze  so  g&uuml;nstig
 
ist,  stellen wir gleich bei unserer An-
 
kunft fest.  Gegen Dreibettzimmer ist ja
 
nichts  auszusetzen,  aber wenn sich ca.
 
10 Personen  (M&auml;nnlein wie Weiblein) ein
 
winziges Bad teilen m&uuml;ssen, sind zeitli-
 
che und hygienische Probleme vorprogram-
 
miert.
 
 
Am ersten Messetag gehen wir zu Fu&szlig;. An-
 
geblich ist das Messegel&auml;nde nur 900 Me-
 
ter Luftlinie vom Hotel entfernt.
 
 
Verdammt,  wie lang einem 900 Meter wer-
 
den k&ouml;nnen,  wenn es nieselt, die Stra&szlig;e
 
nicht der Luftlinie folgt  und  aus  ir-
 
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gendeinem  Grund  schon  jetzt die  F&uuml;&szlig;e
 
schmerzen,  obwohl die Messe ja noch gar
 
nicht begonnen hat.
 
 
Die "Luftlinie" f&uuml;hrt ganz nebenbei auch
 
&uuml;ber  einen  schmalen, regennassen Tram-
 
pelpfad  und dann muss man noch an einer
 
vielbefahrenen  Stra&szlig;e  die  Leitplanken
 
&uuml;berklettern  und wie ein gehetzter Hase
 
auf die andere Seite &uuml;bersetzen.
 
 
 
Dann folgt,  nat&uuml;rlich, wieder erst eine
 
Leitplanke und  dann  der riesige Messe-
 
parkplatz.  Wir erreichen trotzdem unser
 
Ziel - irgendwann.
 
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Am Stand der CCL geht jeder seinen  Auf-
 
gaben  nach.  Brainstorm  &uuml;berwacht  das
 
Gro&szlig;e Ganze, Edikles  den  Spielebereich
 
rund um  MetalDust und  seine C64-Umbau-
 
ten, Skern und Prof Pi2 basteln und  do-
 
kumentieren Hardware,  sign-set versucht
 
die  RETURN  an Frau und Mann zu bringen
 
und meinereiner muss jetzt  endlich  die
 
80-Zeichen-Spiele f&uuml;r den C128  auf Dis-
 
kette bannen.
 
 
Das  Ganze  wird untermalt von einer un-
 
terschwellig brummenden, summenden, fie-
 
penden, quiekenden,  quakenden und quas-
 
selnden Ger&auml;uschmischung, verursacht von
 
Ger&auml;ten, Ausstellern und Besuchern.
 
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Man  gew&ouml;hnt  sich  daran. Mit der Zeit.
 
Aber unter  dieses allgemeine  Ger&auml;usch-
 
inferno  mischt sich ein zutiefst in das
 
Hirn  dringender  Ton, der  sich einfach
 
nicht vom  allgemeinen  Schallpegel ver-
 
schlucken lassen  will.  Vom  Stand  des
 
Vereins zum  Erhalt klassischer Computer
 
brummt unentwegt  und  h&ouml;chst nervig ein
 
leicht defektes Schneider EURO  PC-Netz-
 
teil her&uuml;ber. Und  ich  denke  ernsthaft
 
dar&uuml;ber nach, meinen neuen spannungsiso-
 
lierten Seitenschneider auszuprobieren.
 
 
Der  erste  Messetag  verl&auml;uft ansonsten
 
erwartungsgem&auml;&szlig;  ruhig.  Zu Fu&szlig; schlagen
 
wir  uns  wieder  "durch die B&uuml;sche"  in
 
</pre>
 
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Richtung Quartier.  Nachdem wir am Abend
 
zuvor  in einem landestypischen Gasthaus
 
gespeist hatten,  zieht es uns heute zum
 
Chinesen. Der Koch ist ein echter K&uuml;nst-
 
ler und schnitzt aus M&ouml;hren  kleine  V&ouml;-
 
gelchen,  die als Deko auf den Gerichten
 
plaziert werden. Es bleibt daher festzu-
 
halten:  Unterkunft  pfui,  Gastronomie
 
hui!
 
 
Aus  irgendeinem Grunde will am n&auml;chsten
 
Tag niemand mehr zu Fu&szlig; zur Messe.
 
 
Freitag, der 13.,  beweist dann, was man
 
vom  Aberglauben zu halten hat:  Nichts!
 
Ein freundlicher Herr  spendet uns seine
 
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komplette C128-Anlage. C128 DCR, Monitor
 
1901,  Floppy 1571,  Drucker, B&uuml;cher und
 
Zubeh&ouml;r  wechseln  auf  einem  ziemlich
 
dunklen Parkplatz nahe der  Autobahn  81
 
ihren Besitzer.  Ich erwarte  jederzeit,
 
dass von  der nahen  Autobahnpolizeista-
 
tion ein Streifenwagen her&uuml;ber kommt, um
 
den seltsamen  Parkplatzdeal zu stoppen.
 
Doch wir bleiben unbehelligt.
 
 
Am  n&auml;chsten  Tag  probiere  ich die neu
 
"erworbenen" Ger&auml;te aus und sie funktio-
 
nieren  tadellos.  Inzwischen  habe  ich
 
auch etliche  80-Zeichen-Spiele auf Dis-
 
kette  gezogen  -  besonders  fasziniert
 
mich ein Star Trek Next Generation  Pro-
 
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gramm (mit Borgs als Gegnern) - doch wer
 
auf der Messe nicht auftaucht ist Stefan
 
Both.  Daf&uuml;r kommt NLQ  und bringt seine
 
neueste Firmware f&uuml;r das IEC2ATA V2 mit.
 
 
Der  Sonntag  bietet  noch einen kleinen
 
letzten H&ouml;hepunkt: Prof Pi2 hat Gelegen-
 
heit, im  Radio Sunshine die CCL und un-
 
seren  Stand  auf der Hobby &amp; Elektronik
 
in einem Live-Interview vorzustellen.
 
 
Und  dann  ist  auch  schon wieder alles
 
vorbei. Kisten werden gepackt, Autos be-
 
laden und ab geht's nach Hause.  Nachdem
 
ich dort alles wieder im Keller verstaut
 
habe,  falle  ich  m&uuml;de  und  mit wunden
 
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<pre>
 
F&uuml;&szlig;en ins Bett  und frage mich:  Bin ich
 
nicht langsam zu alt f&uuml;r diesen Stre&szlig;?
 
 
Bl&ouml;de Frage,  nat&uuml;rlich nicht:  Nach der
 
Hobby &amp; Elektronik  ist  vor der Hobby &amp;
 
Elektronik!  Und das n&auml;chste Mal, ja das
 
n&auml;chste Mal, da bereite ich alles recht-
 
zeitig vor...
 
                                  WTE _
 
 
Feedback von Brainstorm:
 
 
Spa&szlig; hatten wir auf jeden Fall.  2 Besu-
 
cher  konnten  wir schon f&uuml;r den C64 be-
 
geistern.  Einem  konnte  ich direkt ein
 
C64-System in die Hand dr&uuml;cken. Ich hat-
 
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<pre>
 
te am Tag davor einen C64 mit Floppy und
 
Zubeh&ouml;r geschenkt bekommen, den habe ich
 
gleich weitergegeben.  Ein  paar  Spiele
 
und Demos dazukopiert, und fertig.
 
 
Hab  auch  schon eine Mail bekommen, da&szlig;
 
der den  aufgebaut  und  spielbereit hat
 
(s. mein G&auml;stebuch auf www.c64page.de).
 
 
Bleibt  nur  zu hoffen, da&szlig; er dauerhaft
 
dabei bleibt. Er ist &uuml;brigens so ca. 13-
 
14 Jahre alt.
 
 
Einen  noch  j&uuml;ngeren  (etwa 11) konnten
 
wir auch noch &uuml;berzeugen. Der  hat  sich
 
erstmal mindestens  30  Minuten lang von
 
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<pre>
 
Dirk  die  C64-Hardware erkl&auml;ren lassen,
 
jeden einzelnen Chip, was der macht etc.
 
Danach  hat  er alles genau aufgeschrie-
 
ben, Typenbezeichnungen von C64,  Floppy
 
etc. bis hin zum Joystick, damit er sich
 
einen  bei  Ebay  besorgen kann. Da habe
 
ich  aber noch keine  Antwort, ob es was
 
geworden ist.
 
 
Naja, und so nebenbei konnte man ein Ge-
 
spr&auml;ch belauschen,  wo  ein Vater seinem
 
Sohn versprochen hat, den C64 wieder aus
 
dem Keller zu holen.
 
 
Kann man nur hoffen, da&szlig; er das wirklich
 
gemacht hat. :)
 
</pre>
 
<pre>
 
Weitere Detailberichte zur Messe gibt es
 
hier:
 
 
www.blog.c128.net/
 
 
 
Bilder von der Messe findet man unter:
 
 
www.c128.net/album/he2009/index.htm
 
 
 
 
 
 
 
                                      _
 
</pre>
 

Latest revision as of 23:21, 17 January 2011

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